Cultura chinchorro ( Chinchorro-Kultur )

Chinchorro ist der Name für einen südamerikanischen Kulturkomplex von etwa 7000 bis 1500 v. Chr., dessen Träger ein Jäger- und Sammlervolk war. Die Chinchorros lebten im Norden Chiles und Süden Perus um die Wasserlöcher der Atacamawüste sowie an der Küste des Pazifiks und ernährten sich hauptsächlich vom Fischfang. Bekannt wurden sie durch die ältesten künstlichen Mumien der Welt und ihre aufwändig präparierten Kindermumien. Ansonsten ist über sie wenig bekannt, was vermutlich auch an ihrem unauffälligen Lebensstil ohne größere Bauwerke liegt.

Unklar ist der Wissenschaft geblieben, warum die einfach lebenden Nomaden ein so hochentwickeltes Totenritual praktizierten. Heute weiß man, dass im Norden Chiles eine natürliche hohe Konzentration von Arsen im Trinkwasser vorkommt. Die dadurch bedingte hohe Kindersterblichkeit hat möglicherweise zu den bizarren Praktiken geführt. Anfänglich wurden die Kinderleichen nur mit Lehm bedeckt und in der Sonne getrocknet, später entnahm man ihnen die Eingeweide, die Körper wurden mit Pflanzen gefüllt und verziert.

2021 wurden Überreste von Siedlungen und Friedhöfen der Chinchorro-Kultur in die Liste des Weltkulturerbes aufgenommen.

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