Kutná Hora

Kutná Hora (; deutsch Kuttenberg) ist eine Stadt in Tschechien in der Region Mittelböhmen mit etwa 20.000 Einwohnern.

Sie wurde im 12. Jahrhundert als Bergmannssiedlung gegründet. Gegen Ende des 13. Jahrhunderts entwickelte sie sich zu einer der lebhaftesten und wohlhabendsten Städte Böhmens. Kuttenberg gelang dies durch den Silberbergbau und die berühmte Prägung der Prager Groschen. Es war nach Prag die zweitgrößte Stadt Böhmens, bis im Zuge der Hussitenkriege in den 1420er Jahren ein großer Teil der Bevölkerung von Kuttenberg ermordet wurde. Danach verlor die Stadt viel von ihrer Bedeutung. Heute gehört die Altstadt von Kuttenberg zum UNESCO-Weltkulturerbe.

Kutná Hora (; deutsch Kuttenberg) ist eine Stadt in Tschechien in der Region Mittelböhmen mit etwa 20.000 Einwohnern.

Sie wurde im 12. Jahrhundert als Bergmannssiedlung gegründet. Gegen Ende des 13. Jahrhunderts entwickelte sie sich zu einer der lebhaftesten und wohlhabendsten Städte Böhmens. Kuttenberg gelang dies durch den Silberbergbau und die berühmte Prägung der Prager Groschen. Es war nach Prag die zweitgrößte Stadt Böhmens, bis im Zuge der Hussitenkriege in den 1420er Jahren ein großer Teil der Bevölkerung von Kuttenberg ermordet wurde. Danach verlor die Stadt viel von ihrer Bedeutung. Heute gehört die Altstadt von Kuttenberg zum UNESCO-Weltkulturerbe.

 Illustration des Silberbergbaus aus dem 15. Jahrhundert Kirche St. Jakob und Erzdekanat, von St. Barbara aus gesehen König Wenzel II. erteilt dem Kuttenberger Bergwerk seine Bergordnung. Das Jesuitenkolleg Aktie der Vereinigte Landwirtschaftliche Zuckerfabrik in Kuttenberg von 1865

1142 gründete der Zisterzienserorden das Kloster Sedlec, zu dessen Ländereien das Gebiet des heutigen Kuttenberges gehörte. Der Legende nach soll ein Mönch bei der Arbeit auf einem Weinberg das erste Silber entdeckt haben. Er markierte die Stelle mit seiner Kutte, woraus der spätere Name Kuttenberg entstanden sein soll. Wahrscheinlicher ist die Herleitung vom mittelhochdeutschen Wort kutta (Grube),[1] der auf den Bergbau verweist.

Die Mönche stammten aus der Abtei Waldsassen in der Oberpfalz, weshalb sie nach der Entdeckung dieser Silberlagerstätte ab 1260 deutsche Bergleute ansiedelten. Die erste urkundliche Erwähnung von Cuthna Antiqua (Alt Kutten), die zur deutschen Gründung wurde, ist aus dem Jahr 1289 bekannt. Die Erzfunde lösten einen wahren Silberboom aus. Innerhalb kürzester Zeit siedelten sich zahlreiche Bergleute in dem vormals ländlichen Gebiet an. Der Schachtbetrieb wurde quasi direkt in der Stadt aufgenommen; zwei Göpelwerke im Stadtgebiet erinnern noch heute daran.

Die Siedlung wuchs, wie es typisch für Bergbausiedlungen war, rasch und planlos heran. König Wenzel II. von Böhmen verlieh der Stadt nach 1300 das Münzrecht. Hier wurde bis 1547 der Prager Groschen geprägt. Kuttenberg entwickelte sich als „Schatzkammer“ des Landes und aufgrund der Einwohnerzahl zur zweitwichtigsten böhmischen Königsstadt nach Prag.[1]

Albrecht von Habsburg belagerte 1304 die Stadt. Das führte zu einem beschleunigten Bau der heute noch in Teilen erhaltenen Stadtbefestigung. Der damalige Reichtum der Stadt spiegelt sich in den noch heute erhaltenen Sakralbauten wieder. Eine Urkunde von 1327 mit einem Verzeichnis der Magistratsmitglieder weist nur deutsche Namen auf.[2] Das Kuttenberger Bergmannslied von 1414 ist eines der ältesten überlieferten, deutschen Bergmannslieder.[3]

Sedletz (1422) und Kuttenberg (1424) wurden während der Hussitenkriege durch hussitische Truppen gebrandschatzt und geschleift, viele Bewohner wurden getötet, worauf die wohlhabende, meist deutsche Bevölkerung, die katholisch geblieben war, die Stadt aufgab und abwanderte.[1]

Erst ab 1470 erholte sich der Ort, ohne seine ursprüngliche Bedeutung wiederzuerlangen. 1471 wurde Vladislav Jagiello hier zum böhmischen König gekrönt und 1485 der nach der Stadt benannte Kuttenberger Religionsfrieden zwischen Utraquisten und Katholiken Böhmens geschlossen. 1489 entstand die Kuttenberger Bibel (Bible kutnohorská), die zweitälteste gedruckte tschechischsprachige Gesamtausgabe nach der Prager Bibel von 1488. Die ältesten erhaltenen Wohngebäude stammen aus jener Zeit.

Mitte des 16. Jahrhunderts gingen die Lagerstätten zur Neige; der Silberbergbau wurde stark zurückgefahren, die Prägung des Prager Groschens eingestellt und die Stadt verlor ihre Bedeutung für Böhmen. Insgesamt wurden zwischen 1290 und 1620 etwa 2.500 Tonnen Silber gefördert. Ab dem Jahr 1627 kam es mit der Ansiedelung von Jesuiten zur Rekatholisierung der zumeist hussitisch-utraquistischen Bevölkerung.

1757 wurde nach der Schlacht am Tabor-Berg bei Prag im Siebenjährigen Krieg der Stadt das Münzrecht entzogen.

Der Neuaufbau nach zwei Stadtbränden 1770 und 1823 veränderte das Stadtbild; am Ende des 19. Jahrhunderts kam es im Rahmen der damals aufstrebenden tschechischen Nationalbewegung zu ersten denkmalschützerischen Bestrebungen. Bis zum Ersten Weltkrieg war Kutná Hora Garnison der K.u.K. Österreich-Ungarischen Armee. 1914 war hier das Böhmische Infanterie Regiment Nr. 21 (Stab, III./IV. Bataillon) stationiert. Am 22. April 1944 wurde in der städtischen Kaserne bzw. im Jesuitenkolleg die NPEA Böhmen eingerichtet.

1961 wurde Kutná Hora zum städtischen Denkmalschutzreservat.[4] 1995 wurde es in die Liste der UNESCO-Kulturdenkmäler aufgenommen.[5]

↑ a b c Kutná Hora (Kuttenberg). In: ask-enrico.com. Abgerufen am 7. Januar 2018. J. Heidemann: Heinrich von Kärnten als König von Böhmen. In: Historische Commission der Königlichen Bayerischen Akademie der Wissenschaften (Hrsg.): Forschungen zur deutschen Geschichte. Nr. 9. Dietrichsche Buchhandlung, Göttingen 1869, S. 494 (books.google.at [abgerufen am 7. Januar 2018]). Otto Böckel: Das deutsche Volkslied. Nachdruck der Zweiten Ausgabe von 1924 Auflage. Verone, 2016, S. 77 f. (books.google.at [abgerufen am 7. Januar 2018]). Kutná Hora – městská památková rezervace. ÚSKP 1005. In: pamatkovykatalog.cz. Národní památkový ústav; (tschechisch). Referenzfehler: Ungültiges <ref>-Tag; kein Text angegeben für Einzelnachweis mit dem Namen UNESCO.
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