Juba, amtliche deutsche Schreibweise Dschuba ([ˈdʒuːbɑː], arabisch جوبا Dschūbā, DMG Ǧūbā), ist die Hauptstadt des Südsudan und des Bundesstaates Central Equatoria.

1922 gründete eine kleine Anzahl von Griechen Juba am nördlichen Ufer des Weißen Nils. Die Griechen waren zuvor aus dem Osmanischen Reich geflohen und errichteten neben dem heute als Gewerbebezirk bekannten Bereich der Stadt solche Gebäude wie das Paradise Hotel, die Residenz des norwegischen Konsuls sowie verschiedene, heute z. B. als Banken genutzte Gebäude. Diese Bauten waren bis in die 1940er Jahre die einzigen in Massivbauweise errichteten Gebäude der Stadt. Auf ihrem Höhepunkt bestand die griechische Gemeinde der Stadt aus 10.000 Personen.[1][2]

Am 12. und 13. Juni 1947 fand in Juba die Sudan Administration Conference statt, die als Juba-Konferenz in die Geschichte einging. Auf dieser Konferenz beschlossen Briten und Vertreter des Nordsudan die Vereinigung von Nord- und Südsudan, ohne dass eigene Vertreter von Südsudan anwesend waren.

Am 8. und 9. Juli 1965 wurde in Juba ein Massaker verübt; bei Übergriffen auf Repräsentanten der südsudanesischen Elite wurden insgesamt 1400 Menschen getötet.

Am 2. Februar 1977 kam es zu einer Meuterei von Regierungstruppen in Juba. Juba lag im umkämpften Gebiet des Sezessionskrieges im Südsudan.

Aufgrund des Friedensabkommens zwischen Khartum und der SPLA wurde Juba 2005 an die Truppen der SPLA übergeben. Seitdem war Juba Hauptstadt der autonomen Region Südsudan, nachdem Rumbik in den Jahren zuvor übergangsweise diese Aufgabe übernommen hatte.

Nach dem Tod von John Garang, dem Führer der SPLA, brachen am 1. und 2. August 2005 Unruhen in der Stadt aus, bei denen hauptsächlich sudanesische Araber das Ziel von Gewalttaten wurden, weil ein Teil der Bevölkerung vermutete, dass die Regierung in Khartum am Tod Garangs beteiligt gewesen sei. Dabei wurden sudanesische Araber verfolgt und getötet sowie ihre Geschäfte und Häuser geplündert und zerstört. Es kamen 15 Menschen ums Leben und mehrere hundert wurden verletzt. Als Folge verließen viele sudanesische Araber am 3. August 2005 die Stadt.

 Das Mausoleum von John Garang, bewacht von SPLA-Soldaten  John-Garang-Mausoleum-Platz

John Garang wurde am 6. August 2005 in einem Mausoleum nahe der Allerheiligen-Kathedrale in Juba beigesetzt. Unter den Trauergästen waren der südafrikanische Präsident Thabo Mbeki, der sudanesische Präsident Umar al-Baschir und der neue Anführer der SPLA Salva Kiir. Letztere betonten dabei erneut, dass sie an dem Friedensplan vom Januar 2005, der den 21 Jahre andauernden Sezessionskrieg in Südsudan beendete, ohne Abstriche festhalten wollten.

Am 9. Juli 2011 wurde Juba zur Hauptstadt des neu gegründeten Südsudans.[3] Die Feierlichkeiten hierzu fanden am John-Garang-Mausoleum-Platz statt.

Am 2. September 2011 beschloss die Regierung, dass in einigen Jahren Ramciel zur neuen Hauptstadt werden solle.

Vom 8. bis zum 11. Juli 2016 war Juba Schauplatz heftiger Kämpfe[4] zwischen verfeindeten Kräften der SPLA und SPLA-IO. Die zahlreiche Todesopfer fordernden Auseinandersetzungen führten zum Ende des Friedensabkommens, das den seit 2013 tobenden Bürgerkrieg zwischen Präsident Salva Kiir und seinem Rivalen Riek Machar vorübergehend beigelegt hatte.

South-Sudan’s lost white tribe: the Juba Greeks (Memento vom 24. Juni 2012 im Internet Archive) Sudan: Visit to Juba Bar Where Old And New Mix (engl.), auf allafrica.com Das Auswärtige Amt zur Gründung Südsudans. Südsudan: Erneut schwere Gefechte in Juba. Abgerufen am 6. Dezember 2018.
Fotografien von:
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