Joya de Cerén

Joya de Cerén (sp.: Juwel von Cerén) ist eine archäologische Ausgrabungsstätte im Departamento La Libertad in El Salvador und war ein präkolumbisches Dorf der Maya, das unter Schichten von Vulkanasche erstaunlich gut erhalten blieb.

Die Stätte gehört seit 1993 zum UNESCO-Weltkulturerbe und gilt als eine der wichtigsten archäologischen Fundstellen Mittelamerikas. Da sie im Gegensatz zu anderen Maya-Ruinen das Leben des einfachen Volkes zeigt, wird Joya de Cerén oft auch als „amerikanisches Pompeji“ bezeichnet.

Joya de Cerén (sp.: Juwel von Cerén) ist eine archäologische Ausgrabungsstätte im Departamento La Libertad in El Salvador und war ein präkolumbisches Dorf der Maya, das unter Schichten von Vulkanasche erstaunlich gut erhalten blieb.

Die Stätte gehört seit 1993 zum UNESCO-Weltkulturerbe und gilt als eine der wichtigsten archäologischen Fundstellen Mittelamerikas. Da sie im Gegensatz zu anderen Maya-Ruinen das Leben des einfachen Volkes zeigt, wird Joya de Cerén oft auch als „amerikanisches Pompeji“ bezeichnet.

Um das Jahr 600 kam es, wahrscheinlich über mehrere Stunden oder Tage, zu explosiven Eruptionen aus zwei Schloten der Loma Caldera, die etwa 1,4 km nördlich und östlich von Cerén liegen.[1][2] Das basaltische Magma kam wahrscheinlich in Kontakt mit dem Wasser des Rio Sucio, so dass hydromagmatische Explosionen auftraten. Pyroklastische Ströme, Brände und der Einschlag von Gestein zerstörten Teile des Dorfes, was übrig blieb, wurde unter einer mehr als fünf Meter mächtigen Schicht pyroklastischen Materials begraben. Die Dicke der Schicht nimmt mit Entfernung von der Caldera rasch ab, etwa einen Kilometer weiter südlich von Cerén beträgt sie noch einen Meter, nach einem weiteren Kilometer noch 10 cm. Dass das Material aus einem der zahlreichen anderen Vulkanschlote der Gegend stammt, gilt mittlerweile als unwahrscheinlich.[1] Unterhalb der Loma-Sequenz befindet sich eine etwa 50 cm tiefe Schicht Tephra aus der Tierra Blanca Joven (TBJ)-Eruption des etwa 40 km entfernten Ilopango,[1] die sich demnach vor der Loma-Eruption ereignete (wahrscheinlich 431[3] oder 539[4]).

Man glaubt, dass die Bewohner ausreichend Zeit zur Flucht hatten, da keine Leichenüberreste gefunden wurden. Sie ließen bei ihrer hastigen Flucht aber ihre Habseligkeiten (Keramik, Möbel, Werkzeug etc.) und sogar Speisereste zurück.

Der Ort wurde erst 1976 durch Payson Sheets, einen Professor der Anthropologie an der University of Colorado, wiederentdeckt und seitdem ausgegraben.

↑ a b c C. Dan Miller: Volcanology, Stratigraphy, and Effects on Structures. In: Payson Sheets (Hrsg.): Before the Volcano Erupted: The Ancient Cerén Village in Central America. University of Texas Press, 2013, ISBN 978-0-292-74961-0. Clive Oppenheimer: Eruptions that Shook the World. Cambridge University Press, 2011, ISBN 978-0-521-64112-8, 5.1.1 El Salvador's Pompeii´. Victoria C. Smith, Antonio Costa, Gerardo Aguirre-Díaz, Dario Pedrazzi, Andrea Scifo, Gill Plunkett, Mattieu Poret, Pierre-Yves Tournigand, Dan Miles, Michael W. Dee, Joseph R. McConnell, Ivan Sunyé-Puchol, Pablo Dávila Harris, Michael Sigl, Jonathan R. Pilcher, Nathan Chellman, Eduardo Gutiérrez: The magnitude and impact of the 431 CE Tierra Blanca Joven eruption of Ilopango, El Salvador. In: Proceedings of the National Academy of Sciences. 28. September 2020, doi:10.1073/pnas.2003008117. Robert A. Dull, John R. Southon, Steffen Kutterolf, Kevin J. Anchukaitis, Armin Freundt, David B. Wahl, Payson Sheets, Paul Amaroli, Walter Hernandez, Michael C. Wiemann, Clive Oppenheimer: Radiocarbon and geologic evidence reveal Ilopango volcano as source of the colossal ‘mystery’ eruption of 539/40 CE. In: Quaternary Science Reviews. Band 222, 2019, doi:10.1016/j.quascirev.2019.07.037.
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