Galapagosinseln

Die Galapagosinseln (in anderer Schreibweise Galápagos-Inseln, spanisch Islas Galápagos [las ˈislas ɣaˈlapaɣos], IPA lokal: laz ˈihlah ɣaˈlapaɣoh; offiziell Archipiélago de Colón ‚Kolumbus-Archipel‘) sind ein Archipel im östlichen Pazifischen Ozean. Sie liegen am Äquator ca. 1000 km westlich der ecuadorianischen Küste in Südamerika und gehören zu Ecuador. Sie bilden die gleichnamige Provinz Galápagos mit der Hauptstadt Puerto Baquerizo Moreno auf San Cristóbal. Das Wort Galápago (spanisch u. a. für ‚Wulstsattel‘) bezieht sich auf den Schildkrötenpanzer, der beWeiterlesen

Die Galapagosinseln (in anderer Schreibweise Galápagos-Inseln, spanisch Islas Galápagos [las ˈislas ɣaˈlapaɣos], IPA lokal: laz ˈihlah ɣaˈlapaɣoh; offiziell Archipiélago de Colón ‚Kolumbus-Archipel‘) sind ein Archipel im östlichen Pazifischen Ozean. Sie liegen am Äquator ca. 1000 km westlich der ecuadorianischen Küste in Südamerika und gehören zu Ecuador. Sie bilden die gleichnamige Provinz Galápagos mit der Hauptstadt Puerto Baquerizo Moreno auf San Cristóbal. Das Wort Galápago (spanisch u. a. für ‚Wulstsattel‘) bezieht sich auf den Schildkrötenpanzer, der bei einigen Arten der Galapagos-Riesenschildkröten im Nackenbereich wie ein Sattel aufgewölbt ist.

Die außerordentliche und einmalige Flora und Fauna der Inselgruppe gehören zum Weltnaturerbe der UNESCO. Sie werden durch den Nationalpark der Galapagosinseln geschützt. Etwa 97 % der Fläche der Inseln und 99 % der sie umgebenden Gewässer innerhalb der Ausschließlichen Wirtschaftszone stehen dadurch unter strengem Naturschutz. Die landwirtschaftliche und fischereiliche Nutzung sowie das Betreten der Inseln und das Befahren der Gewässer sind streng reglementiert und werden durch die Nationalparkverwaltung mit Sitz in Puerto Ayora kontrolliert.

Im Januar 2022 wurde das Meeresschutzgebiet um das 60.000 km² große Hermandad auf 198.000 km² erweitert. Es gehört zu den größten Meeresschutzgebieten der Welt.

Vorkolumbianische Ära

Laut einer Studie von Thor Heyerdahl und Arne Skjølsvold aus dem Jahr 1952 deuten Scherben und andere Artefakte von mehreren Stätten auf den Inseln auf den Besuch südamerikanischer Völker in präkolumbianischer Zeit hin.[1] Die Gruppe fand eine Flöte und Scherben von mehr als 130 Keramikstücken, die später als prä-inkanisch identifiziert wurden. Es wurden jedoch nie Reste von Gräbern, Zeremonialgefäßen und Konstruktionen gefunden, was darauf hindeutet, dass vor der Ankunft der Spanier im 16. Jahrhundert keine dauerhafte Besiedlung stattgefunden hat.[2] Es ist nicht klar, wer die ersten Besucher der Inseln waren, aber sie waren wahrscheinlich unbeeindruckt von dem Mangel an Süßwasser auf den Inseln. Ob die Inkas es jemals hierher geschafft haben, ist umstritten; 1572 behauptete der spanische Chronist Pedro Sarmiento de Gamboa, dass Túpac Yupanqui, der zweite Sapa Inka des Inkareiches, den Archipel besucht habe, aber dafür gibt es kaum Beweise, und viele Experten halten es für eine weit hergeholte Legende, zumal die Inkas keine Seefahrer waren.[3]

Europäische Reisen

Die europäische Entdeckung der Galápagos-Inseln erfolgte, als der Spanier Tomás de Berlanga, der damalige Bischof von Panama, nach Peru segelte, um einen Streit zwischen Francisco Pizarro und seinen Leutnants beizulegen. De Berlangas Schiff kam vom Kurs ab, als der Wind nachließ, und seine Mannschaft erreichte die Inseln am 10. März 1535. Sie strandeten an einer der Vulkaninseln. Mehrere Tage verbrachten sie dort und suchten nach Trinkwasser. Zehn Pferde und zwei Spanier verdursteten. Die Restlichen tranken den Saft der Kakteen und erbeuteten Seelöwen und Riesenschildkröten. In einer Schlucht fanden sie schließlich ausreichend Trinkwasser für die Heimfahrt.

 Karte der Galapagosinseln wie von William Ambrose Cowley 1684 beschrieben

Die Inselgruppe wurde zunächst als Islas Encantadas ‚Verzauberte Inseln‘ bezeichnet, da niemand so weit draußen im Ozean noch Inseln vermutet hätte und starke Strömungen zwischen den Inseln und um sie herum bei den Seefahrern leicht den Eindruck erwecken konnten, die Inseln selbst änderten immer wieder ihre Lage.

Der erste englische Kapitän, der die Galápagos-Inseln besuchte, war Richard Hawkins im Jahr 1593.

Im 17. Jahrhundert bis zum frühen 19. Jahrhundert waren die Inseln Versteck und Fluchtort für meist englische Seeräuber – darunter John Cook oder William Cowley – die meist Goldschiffe der Spanier aus Mexiko und Südamerika überfielen.[4]

Im 19. Jahrhundert wurden die Inseln nach den dort vorkommenden Riesenschildkröten in Islas Galápagos umbenannt.

Ecuadorianisches Galápagos

Am 12. Februar 1832 nahm General José de Villamil die Inseln für Ecuador in Besitz. Er nannte die Inseln Archipiélago del Ecuador. Es begann die erste dauerhafte Besiedlung der Inseln. Zuvor waren die Inseln im Besitz der Spanier, die jedoch kein Interesse an ihnen zeigten. José de Villamil wurde erster Gouverneur der Galápagos-Inseln und brachte eine Gruppe von Sträflingen auf die Insel Floreana, und im Oktober 1832 schlossen sich ihnen einige Handwerker und Bauern an.

1835 besuchte Charles Darwin die Inseln. 1892 wurden die Galapagosinseln zu Ehren der Entdeckung Amerikas durch Christoph Kolumbus in Archipiélago de Colón umbenannt.[5]

In den 1920er Jahren lebten rund 400 Menschen auf den Inseln.[6] Viele, wie Floreana oder Isabela, waren von 1934 bis 1959 Strafkolonien.

1959 erklärte die ecuadorianische Regierung die Inseln zum Nationalpark Galápagos, mit rund 1000 Bewohnern.[7] 1968 waren 97 Prozent der Landfläche unter Schutz des Nationalparks gestellt; Siedlungen und bisherige landwirtschaftliche Flächen erhielten Bestandsschutz. Seit 1978 stehen die Inseln auf der UNESCO-Liste des Weltnaturerbes. 1996 kam es zur Ausrufung des Marine-Reservats Galápagos durch das Instituto Ecuatoriano Forestal de Areas Naturales y Vida Silvestre. 1998 wurde der Schutz des Marine-Reservats Galapágos durch den Nationalpark Galápagos gesetzlich verankert. 2001 wurde das Weltnaturerbegebiet um das Marine-Reservat erweitert. Von 2007 bis 2010 war das Naturerbe auf der Roten Liste der UNESCO geführt.

Thor Heyerdahl, Arne Skjølsvold: Archaeological Evidence of Pre-Spanish Visits to the Galaṕagos Islands (= Memoirs of the Society for American Archaeology. Band 12). Society for American Archaeology, 1956 (englisch). Jacob Lundh: Ein kurzer Bericht über einige frühe Bewohner der Insel Santa Cruz. In: Noticias de Galápagos. Nr. 55. Charles-Darwin-Stiftung für die Galápagos-Inseln, 1995. Lisa Cho: Mondgalápagos-Inseln. Avalon Travel Publishing, 2005, ISBN 1-63121-151-X, S. 200. Octavio Latorre: Los tesoros escondidos de las Islas Galapagos. In: Noticias de Galapagos. Nr. 55, 1995, S. 66 (spanisch, aquaticcommons.org [PDF]). John C. Kricher: Galápagos. A Natural History. Princeton University Press, Princeton/Oxford 2006, ISBN 0-691-12633-X, S. 7–8 (englisch, eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche [abgerufen am 1. November 2018]). Adolf Genius: Habbels Konversationslexikon. Band 2. Regensburg 1924, S. 175. Bertelsmann Volkslexikon. Gütersloh 1959, S. 578.
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