Füssen [ˈfʏsn̩] (mundartlich Fíaßə) ist eine Stadt im bayerisch-schwäbischen Landkreis Ostallgäu. Sie liegt im Südwesten Bayerns an der Romantischen Straße und an der Via Claudia Augusta. Im Osten grenzt die Stadt an den Lech und im Süden an Österreich. Füssen ist nach Kaufbeuren und Marktoberdorf die drittgrößte Stadt des Ostallgäus und die zweitgrößte des Landkreises Ostallgäu.

Die Ursprünge der Stadt reichen bis in die Römerzeit zurück. Heute findet man in der Altstadt viele Brunnen, Geschäfte und die bis heute noch gut erhaltene Stadtmauer. Verkehrsanbindung besteht an die A 7, B 17, B 310 und die B 16 sowie durch Bahnverbindungen nach München und Augsburg. Füssen liegt am Südende der A 7, die am Grenztunnel Füssen in die Straße zum Fernpass übergeht.

Füssen [ˈfʏsn̩] (mundartlich Fíaßə) ist eine Stadt im bayerisch-schwäbischen Landkreis Ostallgäu. Sie liegt im Südwesten Bayerns an der Romantischen Straße und an der Via Claudia Augusta. Im Osten grenzt die Stadt an den Lech und im Süden an Österreich. Füssen ist nach Kaufbeuren und Marktoberdorf die drittgrößte Stadt des Ostallgäus und die zweitgrößte des Landkreises Ostallgäu.

Die Ursprünge der Stadt reichen bis in die Römerzeit zurück. Heute findet man in der Altstadt viele Brunnen, Geschäfte und die bis heute noch gut erhaltene Stadtmauer. Verkehrsanbindung besteht an die A 7, B 17, B 310 und die B 16 sowie durch Bahnverbindungen nach München und Augsburg. Füssen liegt am Südende der A 7, die am Grenztunnel Füssen in die Straße zum Fernpass übergeht.

Füssens Wurzeln reichen bis in die Römerzeit zurück. Der Ort entwickelte sich an der von Norditalien nach Augsburg führenden Römerstraße Via Claudia Augusta, die Kaiser Claudius um 50 n. Chr. anlegen ließ. Grabungen auf dem Füssener Schlossberg ließen Fundamente eines spätrömischen Kastells aus dem 4./5. Jahrhundert erkennbar werden. Laut der Notitia Dignitatum war hier um 400 n. Chr. eine Abteilung der legio III Italica stationiert. Vermutlich hat es aber bereits vor dem Jahr 260 ein römisches Militärlager an dieser strategisch wichtigen Stelle gegeben. Sein Name Foetibus/Foetes wird als Latinisierung des germanischen fot (Fuß) verstanden und könnte sich auf die Lage zu den Füßen der Berge beziehen. Hieraus entwickelte sich später der Name des Ortes über Fozen (1147), Fozin (1188), Fuozzen (1206), Füzzen (1366) zum heutigen Füssen (ab 1424). Eine alternative Erklärung der Namensherkunft, wenngleich wohl eine spätere Umdeutung, ist vom lateinischen fauces (Schlund, Zugang, Engpass) mit Bezug auf die Lechschlucht.[1]

 Hohes Schloss (links) und Kloster St. Mang (rechts)

Im späteren 5. Jahrhundert wurde das römische Kastell geräumt. Im Jahre 748 soll Magnus, ein später als Heiliger anerkannter Missionar aus St. Gallen, am Ort eine Zelle eingerichtet haben. Durch den Zuzug weiterer Mönche entstand im achten Jahrhundert das nach ihm benannte Benediktinerkloster St. Mang, das den Augsburger Bischöfen unterstand. Um dieselbe Zeit wurde daneben wohl auch ein fränkischer Königshof angelegt. Füssen war ein wirtschaftlicher Umschlagsort zwischen Süd- und Nordeuropa, weil der Lech nach dem Lechfall bei Füssen schiffbar wurde und das Transportgut von den alpenüberquerenden Saumpferden der Via Claudia Augusta hier umgeladen wurde. Vor allem als Salzstraße gewann die Route im Mittelalter Bedeutung.

Die Vogtei über das Hochstift Augsburg wurde anfänglich von den Welfen ausgeübt, jedoch ab 1191 infolge Kaufvertrags zu einem der welfischen Erbgüter der Staufer. Nach dem Tod des letzten Staufers Konradin, der 1268 in Neapel hingerichtet wurde, fiel das Herzogtum Schwaben an das Reich zurück, während die Vogtei über das Augsburger Hochstift zum Streitobjekt zwischen den Bischöfen von Augsburg und den Herzögen von Bayern wurde. Konradin hatte die Vogtei 1266 und 1267 unrechtmäßig an seinen Onkel, den bayerischen Herzog, verpfändet. Herzog Ludwig II. versuchte seine Ansprüche auf das Füssener Gebiet durch die Anlage einer Burg über dem Kloster abzusichern, das Hohe Schloss. Auch der Stiefvater Konradins, der Tiroler Graf Meinhard II., meldete seine Ansprüche an, indem er 1270 an der Grenze nahe Füssen die Burg Falkenstein errichten ließ.

Im Jahre 1292 kam es nach heftigen Auseinandersetzungen zu einem Vergleich, bei dem der Herzog auf die Burg Füssen und den Ausbau weiterer Befestigungen in der Region verzichtete. Im Jahre 1313 verpfändete Kaiser Heinrich VII. die Vogtei über die Güter des Bistums an Bischof Friedrich I. 1322 erwarb das Hochstift den Burgberg auf dem Tauschweg und machte die Veste zum Sitz des Pflegamtes Füssen. Im Jahre 1363 war die Burg bereits in die Stadtbefestigung integriert. In den Jahren ab 1486 erfolgte unter Bischof Friedrich II. von Zollern ein umfangreicher Um- und Ausbau des Pflegschlosses, der das Bild des Hohen Schlosses bis heute bestimmt.

Unterdessen hatte sich unten am Lech eine Siedlung entwickelt, die schließlich im 13. Jahrhundert den Umfang einer ansehnlichen Stadt erreichte, damals die größte im Allgäu. Angenommen wird, dass die Stadt seit 1286 bzw. 1294 das Stadtrecht besitzt. Kaiser Heinrich VII. verpfändete für eine Schuld von 400 Mark Silber Gebiet und Ort im Jahr 1313 an den Bischof von Augsburg. Das Pfand wurde nie mehr ausgelöst, sondern durch die kaiserlichen Nachfolger 1314 (Friedrich der Schöne) und 1322 (Ludwig der Bayer) in seiner Existenz akzeptiert. Mit Übertragung der vollen Gerichtsbarkeit durch Kaiser Karl IV. auf das Hochstift und Bistum Augsburg wurde das Gebiet der Reichsvogtei Füssen endgültig Eigentum des fürstlichen Oberhirten.

Von 1486 bis 1505 bauten die Augsburger Fürstbischöfe die gotische Füssener Burg zum Hohen Schloss aus, das über der mittelalterlichen Stadt thront und als Sommerresidenz der Kirchenfürsten genutzt wurde. Im Schmalkaldischen Krieg wurde das katholische Füssen von einer Truppe der oberdeutschen Städte unter dem protestantischen Landsknechtführer Sebastian Schertlin von Burtenbach am 10. Juli 1546 besetzt. Die heutige Klosterkirche entstand in den Jahren 1701 bis 1726.

 Bürgerhäuser in der Lechhalde

Die Stadt erlebte die erste Blütezeit im Anfang des 16. Jahrhunderts, als Kaiser Maximilian I. mit seinem Hofstaat fast 40-mal in Füssen weilte. Die Zerstörungen des Dreißigjährigen Krieges bedeuteten einen tiefen Einschnitt für den Handelsplatz Füssen, von dem er sich nur sehr langsam erholte.

Am 22. April 1745 erlangte der Ort kurzzeitig überregionale Bedeutung. Im Frieden von Füssen erklärte Bayerns Kurfürst Maximilian III. Joseph den Verzicht auf zuvor geltend gemachte österreichische Erbansprüche und besiegelte damit auch das Ende versuchter bayerischer Großmachtpolitik. Bayern war nun aus dem von seinem Vater, Kaiser Karl VII. Albrecht, ausgelösten Österreichischen Erbfolgekrieg ausgeschieden. Am 6. Mai 1782 nächtigte Papst Pius VI., aus Augsburg kommend, im Hohen Schloss auf seiner Rückreise von Wien nach Rom. Als Folge der Säkularisation wurde Füssen nach dem Reichsdeputationshauptschluss 1803 Teil des Kurfürstentums Bayern. Ausnahmen bildeten zum einen das Franziskanerkloster, das 1803 beim Deutschorden verblieb und von diesem 1805 an Bayern abgetreten wurde, und zum anderen St. Mang, das an das Fürstenhaus Oettingen-Wallerstein fiel und erst 1806 zu Bayern kam. Bis zur Gebietsreform von 1972 war Füssen Kreisstadt des Landkreises Füssen. Eine besondere Bedeutung erlangte Füssen zwischen dem 15. und 18. Jahrhundert mit dem hier angesiedelten Spezialhandwerk der Lautenmacher und Geigenbauer. So gilt Füssen als die Wiege des gewerbsmäßig betriebenen Lautenbaus in Europa. Im Jahre 1562 wurde hier auch die erste Lautenmacher-Zunft Europas gegründet.

Johann Wolfgang von Goethe durchquerte Füssen am 20. Oktober 1790 auf seiner 2. Reise[2] nach Italien mit dem Ziel Venedig von Stötten am Auerberg her wo er nächtigte, und über die noch befahrbare Trasse der Via Claudia Augusta in Füssen ankam.

Mit dem Aufkommen der Industrialisierung wurden 1861 auf dem Lechgries die Hanfwerke Füssen als Mechanische Seilerwarenfabrik Füssen gegründet. 1920 erfolgte ein Zusammenschluss zu den Hanfwerken Füssen-Immenstadt. Die Werke waren bis ins späte 20. Jahrhundert der bedeutendste Produzent von Hanf- und Spinnfäden in Deutschland und mit bis zu 1500 Beschäftigten ein wichtiger Arbeitgeber in Füssen.[3]

Den Zweiten Weltkrieg überstand Füssen fast unbeschädigt, abgesehen von der Sprengung der Lechbrücke in den letzten Kriegstagen durch eigene Truppen, bei der auch angrenzende Häuser beschädigt wurden.[4]

Heute ist die Region um Füssen eine touristische Hochburg, bekannt als Königswinkel. In unmittelbarer Nähe stehen die Königsschlösser Neuschwanstein und Schloss Hohenschwangau. Ebenfalls bekannt über die Grenzen Deutschlands hinaus wurde Füssen durch die nationalen und internationalen Erfolge des heimischen Eishockey-Clubs EV Füssen.

Einwohnerentwicklung der Stadt Füssen  Einwohnerentwicklung von Füssen von 1840 bis 2017 nach nebenstehender Tabelle Jahr Einwohner 1. Dezember 1840 02.372 1. Dezember 1871 02.906 1. Dezember 1900 04.698 16. Juni 1925 06.970 17. Mai 1939 09.763 13. September 1950 11.724 6. Juni 1961 11.947 27. Mai 1970 11.722 25. Mai 1987 13.212 31. Dezember 1991 14.050 Jahr Einwohner 31. Dezember 1995 13.670 31. Dezember 2001 13.938 31. Dezember 2002 13.923 31. Dezember 2005 14.067 31. Dezember 2006 14.083 31. Dezember 2007 14.179 31. Dezember 2008 14.236 31. Dezember 2009 14.247 31. Dezember 2010 14.213 9. Mai 2011 14.277 Jahr Einwohner 31. Dezember 2011 14.288 31. Dezember 2012 14.512 31. Dezember 2013 14.631 31. Dezember 2014 14.881 31. Dezember 2015 15.265 31. Dezember 2016 15.425 31. Dezember 2017 15.558 30. September 2018 15.699 30. September 2020 15.501[5]30. September 2022 16.100  Blick über den Forggensee mit Füssen im Hintergrund

Füssen wuchs von 1988 bis 2008 um 1063 Einwohner bzw. um etwa acht Prozent. Seit 2011 wächst die Stadt um jährlich 100 bis 500 Einwohner an.[6] Im Jahre 2017 zählte die Kernstadt ca. 12.900 Einwohner, die ehemaligen Gemeinden Hopfen am See ca. 1.100 und Weissensee ca. 1.500 Einwohner. Zwischen 1988 und 2018 stieg die Einwohnerzahl um insgesamt 2.435 bzw. 18,5 %.

Am 30. September 2022 zählte Füssen 16.100 Einwohner.

Quelle: BayLfStat

Eingemeindungen

Die Gemeinde Faulenbach wurde am 1. November 1921 eingemeindet.[7] Im Zuge der Gemeindegebietsreform kamen am 1. Mai 1978 die Gemeinden Hopfen am See (mit dem am 1. April 1971 eingemeindeten Eschach) und Weißensee dazu.[8]

Wolf-Armin von Reitzenstein: Lexikon schwäbischer Ortsnamen: Herkunft und Bedeutung. C. H. Beck, 2013, ISBN 978-3-406-65208-0. Johann Wolfgang Goethe: "Italienische Reise". Abgerufen am 6. Dezember 2020. Klaus Wankmiller: Vom Aufschwung bis zum Konkurs. Allgäuer Zeitung, 12. Mai 2019, abgerufen am 8. Dezember 2021. Aufzeichnungen über die letzten Kriegstage in und um Füssen. In: Historischer Verein „Säuling e. V.“ (Hrsg.): Jahresschrift: „Rund um den Säuling 2015“. Füssen 2015. S. 27–32 (PDF). Bayernportal: Stadt Füssen, Landkreis Ostallgäu Einwohnerentwicklung der Stadt Füssen Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 468. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 779.
Fotografien von:
Bodow - CC BY-SA 4.0
Statistics: Position
5299
Statistics: Rank
17357

Neuen Kommentar hinzufügen

Diese Sicherheitsfrage überprüft, ob Sie ein menschlicher Besucher sind und verhindert automatisches Spamming.

Sicherheit
896173245Klicken/tippen Sie auf diese Sequenz: 4474

Google street view

Wo kann man in der Nähe schlafen? Füssen ?

Booking.com
489.310 Besuche insgesamt, 9.196 Sehenswürdigkeiten, 404 Ziele, 137 besucht heute.