Christiansborg

Das Schloss Christiansborg [kʀesdjansˈbɔːʔʀ] (dänisch Christiansborg Slot) liegt auf der Insel Slotsholmen im Zentrum der dänischen Hauptstadt Kopenhagen. Es beherbergt die Spitzen der drei Staatsgewalten des Königreichs Dänemark und ist weltweit der einzige Repräsentationsbau, der die höchsten Vertreter von Exekutive, Legislative und Judikative unter einem Dach vereint: Neben den Räumen des Parlaments Folketing befinden sich das Oberste Gericht, der Dienstsitz des Ministerpräsidenten sowie Empfangsräume des Dänischen Königshauses im Schloss.

Der heutige Bau wurde in der Zeit von 1906 bis 1937 im Stil des Neobarock errichtet. Das Schloss ist grob gesagt in zwei Hälften geteilt. Die südliche Hälfte wird vom dänischen Parlament genutzt, die nördliche Hälfte ist dem Königshaus, dem Obersten Gericht und der Kanzlei des Premierministers vorbehalten.

Das Schloss Christiansborg [kʀesdjansˈbɔːʔʀ] (dänisch Christiansborg Slot) liegt auf der Insel Slotsholmen im Zentrum der dänischen Hauptstadt Kopenhagen. Es beherbergt die Spitzen der drei Staatsgewalten des Königreichs Dänemark und ist weltweit der einzige Repräsentationsbau, der die höchsten Vertreter von Exekutive, Legislative und Judikative unter einem Dach vereint: Neben den Räumen des Parlaments Folketing befinden sich das Oberste Gericht, der Dienstsitz des Ministerpräsidenten sowie Empfangsräume des Dänischen Königshauses im Schloss.

Der heutige Bau wurde in der Zeit von 1906 bis 1937 im Stil des Neobarock errichtet. Das Schloss ist grob gesagt in zwei Hälften geteilt. Die südliche Hälfte wird vom dänischen Parlament genutzt, die nördliche Hälfte ist dem Königshaus, dem Obersten Gericht und der Kanzlei des Premierministers vorbehalten.

Absalons Burg und das Kopenhagener Schloss  Das Kopenhagener Schloss im Jahre 1698 Das Kopenhagener Schloss kurz vor dem Abbruch in 1731.

Etwa 1160 erhielt Absalon, der Bischof von Roskilde, als königliches Lehen die Fischersiedlung Havn am Øresund, die er zum Handelshafen ausbaute und die den Namen Køpmannæhafn („Kaufmännerhafen“) erhielt. Um 1167 ließ er auf der heutigen Schlossinsel eine Burg errichten, die die Bischöfe in der Folge häufig nutzten. Sie gelangte unter Waldemar dem Großen in den Besitz der dänischen Krone. Die Befestigungsanlage war mehrfach Angriffen unter anderem der rügener Wenden ausgesetzt. Die mehrfach erweiterte Anlage wurde im 14. Jahrhundert nach der Niederlage König Waldemars IV. Atterdag im Zweiten Krieg gegen die Hanse nach der Eroberung Kopenhagens 1368 von seinen Gegnern geschleift. Die Burgruine ging 1374 an den Stadtherrn, den Bischof von Roskilde, und kam erst 1417 zurück an die Krone. Königin Philippa ließ sie zur Seeschlacht von Kopenhagen (1428) mit Kanonen bewehren. Auf den Grundmauern entstand später das Kopenhagener Schloss (Københavns slot), eine polygonale Burganlage mit Wassergraben, die zur königlichen Residenz ausgebaut wurde. Der Blaue Turm wurde als Gefängnis genutzt.

Im Kopenhagener Schloss wurde die Münzstätte Kopenhagen errichtet. Hier erfolgte die Prägung der Corona Danica, ein neuer Münztyp Christians IV. von Dänemark und Norwegen.[1]

Das erste Schloss Christiansborg  Schloss Christiansborg I, Stich von Johann Friedrich Penther

1731 ließ König Christian VI. das Kopenhagener Schloss abreißen und das erste Schloss Christiansborg als absolutistischen Repräsentationsbau durch den deutschen Architekten Elias David Häusser errichten. Es entstand ein vierflügeliger Rokoko-Palast mit Reitbahn, Hoftheater (die heute noch existieren) und Schlosskirche. Die enormen Baukosten betrugen annähernd zwei Drittel der Jahreseinnahmen des Königreiches. Während eines halben Jahrhunderts entfaltete sich ein prächtiges Hofleben im Schloss.

Am 26. Februar 1794 nachmittags brach vermutlich durch einen Kachelofen ein Brand im Hauptflügel aus, bei dem das Schloss mitsamt der Schlosskirche und der königlichen Musikbibliothek bis in die frühen Morgenstunden des Folgetages ausbrannte. Die Stallungen, von wo aus die Brandbekämpfung mit einer Feuerspritze erfolgte, überstanden die Katastrophe.

 Zweites Schloss um 1880 Brand des zweiten Schlosses 1884Das zweite Schloss Christiansborg

Das zweite Schloss Christiansborg wurde in den Jahren 1806–1828 im Stil des Klassizismus von dem Architekten Christian Frederik Hansen (1756–1845) – einem Freund Schinkels – errichtet. Dieses Schloss bildete die Kulisse für den Übergang des Landes vom Absolutismus zum Parlamentarismus. Im März 1848 versammelte sich eine Volksmenge vor Christianborg und forderte eine demokratische Verfassung. Der König gab einige seiner Gemächer an den Reichstag ab, der seine Arbeit im Januar 1850 im selben Flügel aufnahm, in dem heute der Saal des Folketings liegt. Das zweite Christiansborg brannte am 3. Oktober 1884,[2] wiederum wahrscheinlich wegen eines Ofenbrandes. Der dänische Schriftsteller und Journalist Herman Bang schrieb über diesen Brand eine damals europaweit beachtete Reportage.[3] Zwar war das Gebäude im Unterschied zum Vorgängerbau mit Brandschutzwänden, Hydranten und anderen Vorrichtungen versehen, doch das Gewirr der Abluftrohre und -schächte, durch das sich die Flammen ausbreiteten, war den Löschkräften kaum vertraut. Nur die 1826 vollendete klassizistische Schlosskirche überstand das Feuer.

Die unorganisierten Löscharbeiten waren für den Dänen Sophus Falck der Ansporn, den Falck Rettungsdienst zu gründen.

Das dritte Schloss Christiansborg

Der Wiederaufbau des Schlosses wurde lange und kontrovers debattiert. Sinn und Zweck eines Schlosses wurden unter den veränderten politischen Gegebenheiten von vielen in Zweifel gezogen. Aus einem Architekturwettbewerb ging schließlich Thorvald Jørgensen (1867–1946) als Sieger hervor, der von 1911 bis 1938 königlicher Bauinspektor war. Sein ursprünglicher Entwurf wurde vielen Veränderungen unterworfen. Das heute sichtbare Resultat hat nie eine nennenswerte Popularität erringen können. Neobarocke Formensprache und unglückliche Materialwahl werden bis heute kritisiert.

Die Hauptbauphase erstreckte sich von 1907 bis 1928, letzte Arbeiten konnten erst 1937 abgeschlossen werden. 1918 nahm das dänische Parlament (Folketing) seinen Sitz im Schloss, 1919 folgte der Oberste Gerichtshof, und 1928 wurden die königlichen Repräsentationsräume ihrer Bestimmung übergeben.

1992 verwüstete ein neuerlicher schwerer Brand die Schlosskirche. Sie konnte erst 1997 nach umfangreichen Restaurierungsarbeiten wieder eröffnet werden.

Helmut Kahnt: Das große Münzlexikon von A bis Z. Regenstauf 2005, S. 78. 3. Oktober 1884, Im Centralblatt der Bauverwaltung, Nr. 42, 18. Oktober 1884, S. 433, abgerufen am 1. Januar 2013 P.M. History (Hrsg.): 1884 Feuer im Regierungssitz. Band 12, 2016, S. 82–83.
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