Most SNP
( Brücke des Slowakischen Nationalaufstandes )Die Brücke des Slowakischen Nationalaufstandes in Bratislava (slowakisch offiziell Most SNP, kurz für Most Slovenského národného povstania, ab 1993 bis 29. August 2012 offiziell Nový most – Neue Brücke; in August 2012 wurde sie wieder in Most SNP zurück umbenannt) ist eine zwischen 1967 und 1972 nach einem Entwurf von Arpád Tesár (Bauingenieur), Jan Lacko (Architekt) und Ivan Slameň (Architekt) errichtete Straßenbrücke über die Donau, die den Namen nach dem Slowakischen Nationalaufstand 1944 trägt. Sie ist die bekannteste der fünf Donaubrücken in der Stadt und verbindet den Stadtteil Petržalka mit der Altstadt (Staré Mesto) von Bratislava.
Für die Brücke, welche die 1945 durch die Rote Armee wieder errichtete ehemalige Franz Josefs-Brücke (heute Alte Brücke) ersetzen sollte, hatte es drei Planungsvarianten gegeben. Eine westliche Variante, die aber wegen ihrer Grenznähe von Militär und Innenministerium vehement abgelehnt wurde, eine östliche Variante am Winterhafen, die letztlich als zu wenig zentral galt, und die im Endeffekt gewählte altstadtnahe Trasse, die 1963 im Bebauungsplan mit Gesetzeskraft festgelegt wurde. Trotz dieser Festlegung (Widerstand gegen den Plan galt als strafbares Vergehen) meldete sich im relativ liberalen Meinungsklima der sechziger Jahre Widerspruch, der vor allem von Künstlern und Intellektuellen getragen wurde. Dabei ging es nicht so sehr um die Form und das Aussehen der Brücke an sich als um die Stadtautobahn, die damit notwendigerweise verbunden war. Diese hatte notwendig die Zerstörung des altstädtischen Fischplatzes (Rybné námestie) und des Stadtteils Podhradie (dt. Schlossgrund) und eine Straßenführung wenige Meter vom Martinsdom entfernt zur Folge, galt daher aus Gründen des Denkmalschutzes als problematisch. Die Zeitung "Směna" organisierte deshalb eine Diskussion "Brücke gegen Bratislava?" und in den Archiven der Stadt liegen Protestschreiben engagierter Bürger mit hunderten Unterschriften. Im Gefolge der Normalisierung der ČSSR nach der Niederschlagung des Prager Frühlings im August 1968 kam diese Diskussion zum Stillstand, nach 1989 wurden die Probleme der Brückenautobahn zwar wieder offen diskutiert, jedoch wurde bisher keine befriedigende und finanzierbare Lösung gefunden.[1]
↑ Robert Schediwy: Städtebilder. Reflexionen zum Wandel in Architektur und Urbanistik. 2. Auflage. LIT, Wien 2005, ISBN 3-8258-7755-8, S. 53 ff.
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