Vereinigtes Königreich

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Kontext von Vereinigtes Königreich

Das Vereinigte Königreich Großbritannien und Nordirland (englisch ), kurz Vereinigtes Königreich (englisch [juːˌnaɪ̯.tʰɪd ˈkʰɪŋ.dəm], internationale Abkürzung: UK), ist ein auf den Britischen Inseln vor der Nordwestküste Kontinentaleuropas gelegener europäischer Staat und bildet den größten Inselstaat Europas.

Das Vereinigte Königreich ist eine Union aus vier Landesteilen, die auf Englisch meist als countries (Länder) oder nations (Nationen) bezeichnet werden: England, Wales, Schottland und Nordirland. Hauptstadt und bevölkerungsreichste Stadt des Vereinigten Königreichs sowie eines der größten Kultur-, Handels- und Finanzzentren der Welt ist London. Weitere bedeutende Städte sind Birmingham, Manchester, Glasgow und Liverpool.

In der Alltagssprache wird das Vereinigte Königreich oft verkürzt als UK oder Britain, aufWeiterlesen

Das Vereinigte Königreich Großbritannien und Nordirland (englisch ), kurz Vereinigtes Königreich (englisch [juːˌnaɪ̯.tʰɪd ˈkʰɪŋ.dəm], internationale Abkürzung: UK), ist ein auf den Britischen Inseln vor der Nordwestküste Kontinentaleuropas gelegener europäischer Staat und bildet den größten Inselstaat Europas.

Das Vereinigte Königreich ist eine Union aus vier Landesteilen, die auf Englisch meist als countries (Länder) oder nations (Nationen) bezeichnet werden: England, Wales, Schottland und Nordirland. Hauptstadt und bevölkerungsreichste Stadt des Vereinigten Königreichs sowie eines der größten Kultur-, Handels- und Finanzzentren der Welt ist London. Weitere bedeutende Städte sind Birmingham, Manchester, Glasgow und Liverpool.

In der Alltagssprache wird das Vereinigte Königreich oft verkürzt als UK oder Britain, auf Deutsch Großbritannien (in der Schweiz Grossbritannien) oder vereinfachend als England bezeichnet. Jedoch stellt England in seiner eigentlichen Bedeutung nur den größten Landesteil dar, während Großbritannien die Hauptinsel der Britischen Inseln bezeichnet, auf der nur die Landesteile England, Schottland und Wales liegen – ohne Nordirland. Das Länderkennzeichen von Automobilen aus dem Vereinigten Königreich war bis 2021 GB (Great Britain); seit September 2021 sollen diese Kennzeichen durch UK (United Kingdom) ersetzt werden; GB verliert seine Gültigkeit.

Das vom 17. bis 20. Jahrhundert unter der Herrschaft des Vereinigten Königreichs bestehende Britische Weltreich gilt als größtes Kolonialreich der Geschichte. In der Industrialisierung im 18. Jahrhundert entwickelte sich das Vereinigte Königreich zum ersten Industriestaat und war ab dem Machtverlust Frankreichs nach den Napoleonischen Kriegen im frühen 19. Jahrhundert bis zum Aufstieg der Vereinigten Staaten im späten 19. Jahrhundert die führende Weltmacht (Pax Britannica). Im 21. Jahrhundert gilt das Vereinigte Königreich weiterhin als Großmacht mit erheblichem wirtschaftlichem, kulturellem, militärischem und politischem Einfluss.

Mit knapp über 68 Millionen Einwohnern steht das Vereinigte Königreich unter den bevölkerungsreichsten Staaten Europas nach Russland, Deutschland und Frankreich an vierter Stelle. Der bevölkerungsreichste Landesteil ist England (etwa 56 Millionen Einwohner), während Schottland rund 5,5 Millionen, Wales 3,1 Millionen und Nordirland 1,9 Millionen Einwohner zählen. Es ist gemessen am nominalen Bruttoinlandsprodukt nach Deutschland die fünftgrößte Volkswirtschaft der Welt. Darüber hinaus genießt das Land einen hohen Lebens- und Bildungsstandard sowie eine hohe Lebenserwartung.

Das Vereinigte Königreich ist Gründungsmitglied der NATO sowie der Vereinten Nationen. Es ist Atommacht, ständiges Mitglied des UN-Sicherheitsrates und einer der G7-Staaten. Von 1973 bis zu seinem Austritt im Jahr 2020 war es Mitglied der EWG bzw. später der Europäischen Union.

Mehr über Vereinigtes Königreich

Grundinformation
  • Währung Pfund Sterling
  • Anrufcode +44
  • Internet Domäne .uk
  • Mains voltage 230V/50Hz
  • Democracy index 8.54
Population, Area & Driving side
  • Bevölkerung 27368800
  • Fläche 242495
  • Fahrseite left
Verlauf
  • Antike
     
    Ein Teil des von den Römern erbauten Hadrianswalls

    Man geht davon aus, dass zum Ende der Prähistorie weite Teile der Insel Großbritannien durch keltische Stämme besiedelt wurden. Diese hielten enge Verbindungen mit Gallien. Im Jahr 55 v. Chr. begann der erste Feldzug durch den römischen Provinzstatthalter Gaius Julius Cäsar. Die Eroberung Britanniens, mit Ausnahme Schottlands, erfolgte 43 n. Chr. und führte zu einer etwa 400 Jahre andauernden römischen Herrschaft. Als die Römer sich zurückzogen, kamen Angeln, Sachsen und Jüten auf die Insel und drängten die Kelten in die Gebiete des heutigen Wales und nach Schottland zurück.

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    Antike
     
    Ein Teil des von den Römern erbauten Hadrianswalls

    Man geht davon aus, dass zum Ende der Prähistorie weite Teile der Insel Großbritannien durch keltische Stämme besiedelt wurden. Diese hielten enge Verbindungen mit Gallien. Im Jahr 55 v. Chr. begann der erste Feldzug durch den römischen Provinzstatthalter Gaius Julius Cäsar. Die Eroberung Britanniens, mit Ausnahme Schottlands, erfolgte 43 n. Chr. und führte zu einer etwa 400 Jahre andauernden römischen Herrschaft. Als die Römer sich zurückzogen, kamen Angeln, Sachsen und Jüten auf die Insel und drängten die Kelten in die Gebiete des heutigen Wales und nach Schottland zurück.

    England, Schottland und Wales im Mittelalter

    Im Frühmittelalter entstand im Süden des heutigen Schottland das Königreich Strathclyde. Durch die Vereinigung von Pikten und keltischen Skoten aus dem Kleinkönigreich Dalriada bildete sich im 10. Jahrhundert das Königreich Schottland.

    Währenddessen schufen die Angelsachsen auf dem Gebiet des später nach ihnen benannten England sieben voneinander unabhängige Kleinkönigreiche: Wessex, Sussex und Kent im Süden, East Anglia und Essex im Osten, Mercia im Zentrum und Northumbria im Norden. Innerhalb dieser als Heptarchie bezeichneten Machtkonstellation kam es immer wieder zu Kämpfen um die Vorherrschaft. Im 9. Jahrhundert mussten sich Königreiche zudem nach außen der Angriffe dänischer Wikinger erwehren, die mit dem Danelag große Teil des Landes unter ihre Herrschaft brachten. Ab dem ausgehenden 9. Jahrhundert gelang es den Königen aus dem Haus Wessex, sowohl die Wikinger zurückzudrängen als auch ihre Hegemonie über die anderen angelsächsischen Königreiche zu etablieren.

    Im Jahr 1066 begann die normannische Eroberung Englands mit der Invasion durch Herzog Wilhelm II., die nach der Schlacht bei Hastings zur normannischen Herrschaft über England führte. Die französisch sprechenden Anglonormannen übten anhaltenden Einfluss auf Kultur und Sprache des Landes aus und etablierten den Feudalismus in England. Im Laufe der Jahrhunderte assimilierten sich die Nachfahren der Eroberer jedoch letztlich mit der angelsächsischen Kultur und Gesellschaft. In der Mitte des 12. Jahrhunderts begannen anglo-normannische Adlige aus England und Wales mit der Eroberung Irlands. Der Herrschaftsbereich des englischen Königs auf der kleineren Nachbarinsel beschränkte sich jedoch lange Zeit auf das als The Pale bezeichnete Gebiet um Dublin.

    Nach der Eroberung von Wales durch König Eduard I. stand seit 1283 ein Großteil der Insel Großbritannien unter einer Herrschaft. Edwards Nachfolger aus dem Haus Plantagenet scheiterten jedoch mit dem Versuch der Eroberung Schottlands. Im Anschluss an die Deklaration von Arbroath behielt das Königreich im Norden der Insel Großbritannien seine Unabhängigkeit, was zu einer über Jahrhunderte anhaltenden Rivalität zwischen England und Schottland führte. So gingen die schottischen Könige eine strategische Allianz mit Frankreich ein, auf dessen Krone die englischen Monarchen seit dem 14. Jahrhundert Erbansprüche erhoben und mit dem sie darüber in lang anhaltende Konflikte gerieten, insbesondere im Hundertjährigen Krieg.

    Entstehung des Vereinigten Königreichs

    In der frühen Neuzeit führte die Reformation und die Einführung protestantischer Staatskirchen in England und Schottland zu Konflikten. Das Fürstentum Wales, das seit 1283 unter der Kontrolle Englands stand, wurde mit dem Act of Union 1536 auch de jure Teil des Königreichs England. Irland wurde ab 1541 in eine Personalunion eingebunden und bildete das Königreich Irland. Nach Aufständen gegen die englische Herrschaft wurden zu Beginn des 17. Jahrhunderts Ländereien des katholisch-gälischen Adels im heutigen Nordirland konfisziert. Im Rahmen der sogenannten Ulster Plantations wurden protestantische Siedler aus England und Schottland dort angesiedelt. So entstand im Norden Irlands eine Bevölkerungsschicht, die sich in religiöser und nationaler Hinsicht immer Großbritannien, nicht Irland zugehörig fühlte.

    Nach dem Tod der kinderlosen Königin Elisabeth I. bestieg ihr Erbe, König Jakob VI. von Schottland aus dem Haus Stuart, 1603 als Jakob I. den englischen Thron. Unter ihm wurden England und Schottland in Personalunion vereint, blieben aber eigenständige Königreiche mit eigenen Parlamenten, Gesetzen und Verwaltungen. Infolge des Englischen Bürgerkriegs zwischen dem englischen Parlament und Jakobs Nachfolger Karl I. kam es 1649 zur Abschaffung der Monarchie und zur Gründung des republikanischen Commonwealth of England unter dem Lordprotektor Oliver Cromwell. Durch blutige aber erfolgreiche Feldzüge vereinte die Republik erstmals alle drei späteren Reichsteile England, Schottland und Irland zu einem zentral regierten Staat.

    Zwar wurde die Republik bereits 1660 wieder abgeschafft und mit der Monarchie auch die Trennung zwischen den drei Königreichen wieder eingeführt, aber das Unterhaus behauptete seinen Vorrang in der englischen Verfassung. Statt einer absolutistischen entwickelte sich eine konstitutionelle Monarchie mit einem parlamentarischen Regierungssystem. Durch den Act of Union, dem 1707 die Parlamente in London und Edinburgh zustimmten, wurden die Königreiche Schottland und England zum Königreich Großbritannien vereinigt.

    Dieses stieg im 18. Jahrhundert zu einer globalen Seemacht auf und schuf das Britische Imperium, das zahlreiche Überseekolonien in Nordamerika, Afrika und Asien umfasste. Im Act of Union 1800 vereinigte sich das Königreich Großbritannien mit Irland, so dass 1801 das Vereinigte Königreich Großbritannien und Irland entstand.

    Das Vereinigte Königreich im 19. und 20. Jahrhundert
    Painting of a bloody battle. Horses and infantry fight or lie on grass. 
    Die Schlacht bei Waterloo 1815, markierte das Ende der Napoleonischen Kriege und den Beginn der Pax Britannica.

    Am 21. November 1806 verhängte der französische Kaiser Napoleon eine Kontinentalsperre über die britischen Inseln. Sie blieb bis 1814 in Kraft. Sie sollte Großbritannien mit Mitteln des Wirtschaftskrieges in die Knie zwingen und die französische Wirtschaft gegen europäische und transatlantische Konkurrenz schützen. Großbritannien erschloss sich neue Absatzmärkte, insbesondere in Nordamerika.

    Das Vereinigte Königreich, die dominierende Industrie- und Seefahrtsnation im 19. Jahrhundert, spielte eine bedeutende Rolle in der Entwicklung der modernen Demokratie, in Literatur und Wissenschaft. Großbritannien trat für ein Mächtegleichgewicht auf dem europäischen Kontinent ein (Pax Britannica) und schloss dafür wechselnde Bündnisse. Auf seinem Höhepunkt umfasste das Britische Weltreich zwei Fünftel der Landfläche der Erde, die in vielen Kriegen erobert worden waren.

     
    Weltkarte von 1910, welche das Britische Weltreich aufzeigt

    Der Kriegseintritt 1914 in den Ersten Weltkrieg fand die Zustimmung aller Parteien mit Ausnahme einer Gruppe der Labour Party um Ramsay MacDonald. Die Briten kämpften mit Frankreich, Russland und (ab 1917) mit den USA gegen Deutschland und dessen verbündete Mittelmächte bis zum Sieg 1918.

     
    Infanterieeinheit der Royal Irish Rifles während der Schlacht an der Somme im Juli 1916

    1922 bildeten 26 irische Grafschaften den Irischen Freistaat (ab 1937 Éire, ab 1949 Republik Irland). Die restlichen 6 Grafschaften in der Provinz Ulster verblieben, trotz irischem Widerstand, beim Vereinigten Königreich. Der heutige Staatsname „Vereinigtes Königreich Großbritannien und Nordirland“ wird seit 1927 verwendet.

    Auf den deutschen Einmarsch in Polen hin erklärten das Vereinigte Königreich und Frankreich dem Deutschen Reich 1939 den Krieg. Im Mai 1940 wurde Winston Churchill, der seit 1939 Kabinettsmitglied war und schon lange vor der Appeasement-Politik gewarnt hatte, Premierminister. Nach dem Fall Frankreichs mobilisierte Churchill alle Kräfte des Landes für den Krieg, so dass eine deutsche Invasion in Großbritannien durch einen erfolgreichen Luftkrieg verhindert werden konnte. Durch deutsche Raketen- und Bomberangriffe wurden Coventry, Teile Londons und Teile anderer Städte zerstört sowie über 32.000 Zivilisten getötet. Ab Ende 1942 stellten sich militärische Erfolge für Großbritannien ein: Zum einen im Tunesienfeldzug unter Führung des Generals Bernard Montgomery, zum anderen bei der Invasion Siziliens und dem nachfolgenden Italienfeldzug, schließlich bei der Landung in Frankreich 1944 und der endgültigen Niederwerfung Deutschlands 1945.

    Seit dem Zweiten Weltkrieg
     
    Winston Churchill war zweimal Premierminister von Großbritannien.
     
    Königin Elisabeth II.

    Durch die beiden Weltkriege verlor das Land seine Weltmachtstellung, obwohl es beide Male auf der Siegerseite stand. In der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts wurde das britische Kolonialreich bis auf einige kleine Reste aufgelöst (Dekolonisation): Britisch-Indien wurde im August 1947 unabhängig, die Staaten Indien, Bangladesch und Pakistan entstanden (siehe Teilung Indiens). In Afrika wurden z. B. am 26. Juni 1961 Britisch-Somaliland und am 1. Oktober 1961 Nigeria unabhängig (siehe Dekolonisation Afrikas).

    Bei den ersten Nachkriegswahlen in Großbritannien am 5. Juli 1945 siegte die Labour Party, Parteiführer Clement Attlee wurde Premierminister des Vereinigten Königreichs. Zu Churchills Niederlage trug auch dessen Ruf als „brillant, aber unsolide“ bei; die Wähler trauten ihm nach den Kriegsjahren keine Friedensregierung zu. 1951–1964 ging die Regierung jedoch zurück an die Konservativen (Churchill, Eden, Macmillan, Douglas-Home – siehe Britische Unterhauswahlen 1951), nachdem sich die Labour-Party in Flügelkämpfen aufgerieben hatte. Kurzzeitig überstrahlt wurden die Regierungsperioden und die Probleme der Nachkriegszeit von der Krönung Elisabeth II. zum Staatsoberhaupt (Königin) 1952, nachdem Georg VI. gestorben war.

    Zwar erholte sich die britische Wirtschaft nach dem Zweiten Weltkrieg nicht in dem Ausmaß, wie es beispielsweise in Deutschland, Japan oder den USA der Fall war, dennoch bestand ein Arbeitskräftemangel. In der Folge kamen ab den 1950er Jahren zahlreiche Migranten, primär aus den Staaten des Commonwealth, wie Indien, Pakistan, Bangladesch, sowie Nigeria, Kenia und der Karibik.

    In der Sueskrise (1956/57) mit Ägypten erlitt Großbritannien eine Niederlage und damit einen herben Rückschlag in seiner Wirtschafts- und Kolonialpolitik.

    Ab 1969 herrschten zum Teil bürgerkriegsähnliche Zustände in Nordirland, welche erst mit einem Friedensabkommen (Karfreitagsabkommen) 1998 ein offizielles Ende fanden. Es handelt sich bei dem Konflikt um einen Religions-, Identitäts- und Machtkampf zwischen den beiden Bevölkerungsgruppen, den englischstämmigen unionistischen Protestanten und den irischstämmigen, überwiegend irisch-nationalistischen Katholiken.

     
    Margaret Thatcher, Premierministerin 1979–1990

    1973 trat Großbritannien der Europäischen Gemeinschaft nach innenpolitischen Widerständen und dem Veto Frankreichs (siehe Mitgliedstaaten der Europäischen Union) bei. Bis dahin hatte die EG nur ihre sechs Gründungsmitglieder; am 1. Januar 1973 traten UK, Irland und Dänemark bei. 1974–1979 regierte erneut die Labour Party.

    Wegen wirtschaftlicher Schwierigkeiten und einer stärkeren Deindustrialisierung in den 1970er und 80er Jahren setzte die konservative Regierung unter Margaret Thatcher (1979–1990) Reformen um und verfolgte eine Wirtschaftspolitik des Monetarismus um die Inflation zu bekämpfen und Staatsschulden zu verringern. Zudem fanden Deregulierungen im Arbeitsmarkt und im Finanzsektor statt. Auch wurden staatliche Unternehmen privatisiert und einige Subventionen abgeschafft. Dies führte zu teilweise erhöhten Arbeitslosigkeitszahlen, aber auch zu einem wirtschaftlichen Wachstum, speziell im Dienstleistungssektor. 1990 gab es gewalttätige Proteste gegen eine neue Kopfsteuer (community charge genannt, jedoch besser bekannt als poll tax), welche 1992 wieder abgeschafft, und durch eine andere Steuer ersetzt wurde. In die Ära Thatcher fiel auch die Rückeroberung der 1982 von Argentinien besetzten Falklandinseln. Die Konservativen waren bis 1997 an der Macht. Am 1. Mai 1997 siegte New Labour in der Unterhauswahl; deren Vorsitzender Tony Blair wurde Premierminister. Am 30. Juni 1997 wurde die britische Kronkolonie Hongkong an die VR China zurückgegeben.

    Im Zuge einer Verfassungsreform (z. B. Scotland Act 1998) erhielten Schottland, Wales und Nordirland 1999 eigene Parlamente. 1998 wurde der Human Rights Act 1998 verabschiedet. Er legt fest, dass alle Menschenrechte, die in der Europäischen Menschenrechtskonvention niedergelegt sind, ausdrücklich auch im Vereinigten Königreich gelten.

    Ab 2001 beteiligte sich Großbritannien mit den Vereinigten Staaten am Krieg gegen den Terror in Afghanistan, und im Irakkrieg zwischen 2003 und 2011.

    2007 trat Tony Blair als Premierminister von seinen Ämtern zurück; sein Nachfolger war der bisherige Schatzkanzler Gordon Brown. Brown verlor die Unterhauswahl 2010; sein Nachfolger wurde David Cameron (Tories).

    Über den weiteren Verbleib Schottlands im Vereinigten Königreich fand am 18. September 2014 ein Referendum in Schottland statt. 55,3 Prozent der Wähler lehnten die Unabhängigkeit Schottlands vom Vereinigten Königreich ab (Wahlbeteiligung 84,6 %).

    In einem Referendum über den Verbleib des Vereinigten Königreichs in der Europäischen Union stimmten am 23. Juni 2016 51,9 Prozent der Wähler bei einer Wahlbeteiligung von 72 % für den Austritt aus der Europäischen Union, den sog. BREXIT.[1] David Cameron hatte für den Verbleib gekämpft und erklärte daher seinen Rücktritt, wirksam im Oktober. Bereits am 13. Juli übernahm seine Parteifreundin Theresa May das Amt des Premierministers. May leitete den EU-Austritt gemäß Artikel 50 des Vertrags über die Europäische Union am 29. März 2017 durch schriftliche Mitteilung an den Europäischen Rat formal in die Wege. Der planmäßige Austritt sollte zum 30. März 2019, 0:00 Uhr wirksam werden. Auf Ersuchen der britischen Regierung stimmte die EU einer Verschiebung des Austrittstermins auf den 31. Oktober 2019 zu. Nachdem auch bis zu diesem Termin keine Zustimmung des britischen Unterhauses zum vorliegenden Austrittsvertrag erfolgte, gewährte die EU eine weitere Fristverlängerung bis Ende Januar 2020. Nach Beschlüssen des britischen und des Europäischen Parlaments im Januar 2020 hat das Vereinigte Königreich die Europäische Union am 31. Januar 2020 um 23 Uhr Ortszeit (24 Uhr MEZ) verlassen. Deshalb ist für EU-Bürger bei der Einreise in das Vereinigte Königreich seit dem 1. Oktober 2021 ein Reisepass notwendig. Bei einem Wohnsitz auf der Insel reicht wie bisher der Personalausweis.[2]

    Seit 2020

    Ein bleibender Konfliktpunkt zwischen dem Vereinigten Königreich und der Europäischen Union bleibt der zollrechtliche Status der Provinz Nordirland. Dem Austrittsabkommen zufolge bildet Nordirland einen Wirtschaftsraum mit der Europäischen Union, was eine Zollgrenze zur britischen Hauptinsel impliziert.

    Im März 2020 begann die COVID-19-Pandemie. Im vierten Quartal 2020 verbreitete sich im UK die ansteckendere alpha-Variante. Anfang Dezember 2020 – einige Wochen früher als in der EU – begann eine große Impfkampagne.[3] Am 4. Januar 2021 verkündete Premierminister Johnson einen dritten Lockdown.[4] Zum 21. Juni 2021 verkündete er die weitgehende Aufhebung der COVID-Maßnahmen ('Freedom Day'). Im Juni 2021 verneunfachte sich die Zahl der registrierten Neuinfektionen; Johnson verschob er den Termin auf den 19. Juli 2021. Im Dezember 2021 verbreitete sich die Omikron-Variante in vielen Staaten; auch in Großbritannien wurde sie zur dominierenden COVID-Variante.

    Seit dem BREXIT sind im UK die Preise vieler Lebensmittel gestiegen. Seit dem Beginn des russischen Überfalls auf die Ukraine am 24. Februar 2022 sind die Preise vieler Lebensmittel weiter gestiegen; ebenso die Preise für Gas, Öl und Kraftstoffe. Die Zahl der Armen hat deutlich zugenommen.[5] Das Kabinett Johnson II hat die „Cost of Living Crisis“ zum Schwerpunkt ihrer Agenda gemacht.[6]
    Am 7. Juli 2022 trat Boris Johnson als Parteivorsitzender der Conservative Party zurück. Seine Tage als Premierminister sind damit gezählt – im UK ist es üblich, dass der Parteivorsitzende der Partei mit den meisten Abgeordneten im Unterhaus Premierminister ist (siehe Politisches System des Vereinigten Königreichs#Regierung). Am 5. und 6. September 2022 wurde er von Liz Truss als Parteivorsitzender und Premierminister abgelöst, die nach nur 49 Tagen im Amt zurücktrat und von Rishi Sunak abgelöst wurde.

    Siehe auch:

    Geschichte des Vereinigten Königreichs von Großbritannien und Nordirland, Geschichte des Vereinigten Königreichs Geschichte Großbritanniens Britisches Weltreich, Commonwealth of Nations Brexit- aber ohne Cameron. Ergebnis des Referendums. In: tagesschau.de. Tagesschau (ARD), 24. Juni 2016, abgerufen am 24. Juni 2016. Einreise nach Großbritannien: EU-Bürger brauchen Reisepass. 30. September 2021, abgerufen am 2. Oktober 2021. Covid-19 vaccine: First person receives Pfizer jab in UK. In: BBC News, 8. Dezember 2020. Vorlage:Cite news: Der Parameter language wurde nicht angegeben.Vorlage:Cite news/temporär Großbritanniens Suche nach dem Ausweg Philip Plickert (FAZ): „Wir essen kaum noch Fleisch, das ist zu teuer“ (faz.net vom 5. Mai 2022) Jochen Buchsteiner (FAZ): Queen’s Speech ohne Queen (faz.net vom 10. Mai 2022)
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  • Sicherheit
     
    Britische Polizisten ("bobbys")

    Vor allem in großen Städten wie London sollte man sich vor Taschendieben in acht nehmen; Geld und wichtige Dokumente sollten deswegen an einer sicheren Stelle aufbewahrt werden oder nah am Körper getragen werden (z. B. Jackeninnentasche). Mit etwas Achtsamkeit sollte man jedoch seinen Besitz bei sich halten können.

    Jede Stadt hat ihre weniger empfehlenswerten oder gefährlichen Ecken und Viertel. Meist sind diese Gegenden aber ohnehin touristisch nicht relevant.

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