Italia

Italien
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Kontext von Italien

Italien (italienisch Italia [iˈtaːlja], amtlich Italienische Republik, italienisch Repubblica Italiana [reˈpubblika itaˈljaːna]) ist ein Staat in Südeuropa. Die Hauptstadt und bevölkerungsreichste Stadt ist Rom und das Wirtschafts- und Finanzzentrum ist Mailand.

Das italienische Staatsgebiet liegt zum größten Teil auf der vom Mittelmeer umschlossenen Apenninhalbinsel, der anschließenden Norditalienischen Tiefebene sowie im südlichen Alpenbogen. Der Staat grenzt an Frankreich, die Schweiz, Österreich und Slowenien. Die Kleinstaaten Vatikanstadt und San Marino sind vollständig vom italienischen Staatsgebiet umschlossen. Neben den großen Inseln Sizilien und Sardinien sind mehrere InselgruppWeiterlesen

Italien (italienisch Italia [iˈtaːlja], amtlich Italienische Republik, italienisch Repubblica Italiana [reˈpubblika itaˈljaːna]) ist ein Staat in Südeuropa. Die Hauptstadt und bevölkerungsreichste Stadt ist Rom und das Wirtschafts- und Finanzzentrum ist Mailand.

Das italienische Staatsgebiet liegt zum größten Teil auf der vom Mittelmeer umschlossenen Apenninhalbinsel, der anschließenden Norditalienischen Tiefebene sowie im südlichen Alpenbogen. Der Staat grenzt an Frankreich, die Schweiz, Österreich und Slowenien. Die Kleinstaaten Vatikanstadt und San Marino sind vollständig vom italienischen Staatsgebiet umschlossen. Neben den großen Inseln Sizilien und Sardinien sind mehrere Inselgruppen vorgelagert.

Italien hat bedeutende Beiträge zum kulturellen und historischen Erbe Europas und der Welt geleistet. Das Gebiet des heutigen Italien war in der Antike die Kernregion des Römischen Reiches. Die Stadt Rom ist seit der Spätantike bis heute eines der wichtigsten Zentren der Christenheit. Die Toskana und die rivalisierenden italienischen Stadtstaaten bildeten das Kernland der Renaissance, und Italien war ein kulturelles Zentrum der Epoche des Barock und spielte auch in der darauffolgenden Stilepoche des Klassizismus eine wichtige Rolle.

Mit dem Risorgimento entstand im 19. Jahrhundert der moderne italienische Nationalstaat: Von 1861 bis 1946 bestand unter dem Haus Savoyen das Königreich Italien, das rapide industrialisiert wurde, zu einer europäischen Großmacht aufstieg und ab den 1880er Jahren ein Kolonialreich in Nord- und Ostafrika errichtete. Die kostspielige und verlustreiche Teilnahme am Ersten Weltkrieg von 1915 bis 1918 führte zwar zur Vergrößerung des Staatsgebietes, aber auch zu schweren sozialen Unruhen und ebnete den italienischen Faschisten den Weg zur Macht. Das faschistische Regime herrschte von 1922 bis 1943/45 über Italien und führte das Land 1940 auf der Seite der Achsenmächte in den Zweiten Weltkrieg, welcher 1945 in einer Niederlage endete und zum Verlust der Kolonien sowie geringfügigen Gebietsabtretungen führte.

Im Juni 1946 beendete eine Volksabstimmung die Monarchie; die heutige Republik wurde ausgerufen.

Italien ist Mitinitiator der Europäischen Integration und Gründungsmitglied der Europäischen Union, des Europarates, der NATO und der Lateinischen Union. Das Land ist Mitglied der G7, der G20, der Vereinten Nationen (UNO), der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) und der Welthandelsorganisation (WTO).

Die italienischen Streitkräfte gehören zu den schlagkräftigsten der Welt und werden innerhalb der NATO als die viertstärksten eingestuft.

Italien zählt laut Index der menschlichen Entwicklung als Industriestaat zu den höchstentwickelten Ländern der Erde. Gemessen am Bruttoinlandsprodukt ist Italien die drittgrößte Volkswirtschaft der Europäischen Union und die achtgrößte der Welt.

Das Land genießt einen hohen Lebensstandard sowie Bildungsgrad und besitzt eine der höchsten Lebenserwartungen. Italien ist das Land mit den meisten Welterbestätten der UNESCO (58) und mit rund 65 Millionen Touristen jährlich eines der meistbesuchten Länder der Welt.

Mehr über Italien

Grundinformation
  • Währung Euro
  • Ursprünglicher Name Italia
  • Anrufcode +39
  • Internet Domäne .it
  • Mains voltage 230V/50Hz
  • Democracy index 7.74
Population, Area & Driving side
  • Bevölkerung 58850717
  • Fläche 302068
  • Fahrseite right
Verlauf
  • Ur- und Frühgeschichte
     
    Matera zählt mit den bereits in der Jungsteinzeit besiedelten Sassi zu den ältesten Städten der Welt.[1]
     
    Chimäre von Arezzo, eines der bekanntesten Beispiele etruskischer Kunst (5. Jahrhundert v. Chr.)

    Die Geschichte Italiens im Sinne einer hominiden Besiedlung der Apenninhalbinsel und der sie umgebenden Inseln lässt sich 1,3 bis 1,7 Millionen Jahre zurückverfolgen, wobei der moderne Mensch vor etwa 43.000 bis 45.000 Jahren in Italien auftrat und noch mehrere Jahrtausende neben dem Neandertaler lebte. Bis ins 6. Jahrtausend v. Chr. bildeten Jagd, Fischfang und Sammeln die Grundlagen der Existenz.

    Etwa 6100 v. Chr. brachten erste Gruppen von außerhalb der Halbinsel, wohl über See aus Südkleinasien und dem Nahen Osten, die Landwirtschaft mit, die Jäger und Sammler verschwanden. Im 2. Jahrtausend setzte eine Entwicklung ein, die aus den Dörfern frühe stadtähnliche Siedlungen machte, und die Gesellschaften wiesen erstmals deutliche Spuren von Hierarchien auf.

    Die durch Schriftquellen belegte Geschichte Italiens beginnt erst nach der Besiedlung durch italische Völker. Neben ihnen erlebte die Kultur der Etrusker, deren Herkunft ungeklärt ist, um 600 v. Chr. ihre Blütezeit. Im 8. Jahrhundert v. Chr. hatte die griechische Kolonisation des süditalienischen Festlandes und Siziliens begonnen, an der Westküste der Insel siedelten Phönizier. Diese Kolonien gehörten später zu Karthago.

    Antike
     
    Kolosseum in Rom; erbaut 80 n. Chr.
     
    Das Römische Reich um 117 n. Chr.

    Schon in vorrömischer Zeit war Italien, vor allem Mittel- (Etrurien) und Süditalien (Magna Graecia), ein wichtiges europäisches Kulturzentrum. Ab dem 4. Jahrhundert v. Chr. setzte die Expansion Roms ein, 146 v. Chr. wurden Korinth und Karthago zerstört, die Eroberung des Mittelmeerraums, später auch von Teilen Mittel- und Nordeuropas brachte kulturelle Einflüsse und Menschen aus dem gesamten Reich und den angrenzenden Gebieten nach Italien. Die Halbinsel bildete das Zentrum des Römischen Reiches und blieb es mit Einschränkungen bis zum Untergang Westroms um 476. Dabei verwandelte sich die agrarische Wirtschaftsbasis, die anfangs aus Bauern bestanden hatte, zu einem System weiträumiger Latifundien auf der Basis von Sklavenarbeit. Ein dichtes Straßennetz verband die expandierenden Städte, dank dessen der Warenaustausch, aber auch die Abhängigkeit von externen Gütern, wie Weizen und Olivenöl aus Nordafrika, anwuchsen.

    In der Spätantike erschienen neben der Sklaverei und den freien Bauern auf dem Land Formen der Bindung an den Boden, wie das Kolonat, wenngleich noch um 500 zwischen freien und unfreien Kolonen unterschieden wurde (Kolonenedikt des Anastasius). Im 4. Jahrhundert setzte sich das Christentum als Staatsreligion durch.

    Über Jahrhunderte war es schließlich der Mittelpunkt des Römischen Reiches. 41 v. Chr. wurde das italische Kernland, das zuvor bis zum Rubikon bei Rimini reichte, um die Provinz Gallia cisalpina erweitert. Sizilien und Sardinien (sowie Korsika) wurden erst im Zuge von Kaiser Diokletians Gebietsreform dem Mutterland Italien (Dioecesis Italiae) angegliedert.

    Mittelalter
     
    Eiserne Krone der Könige von Italien
     
    Piazza San Marco in Venedig

    Nach dem Einfall der Goten und der Langobarden (410 bzw. 568) zersplitterte das Land in eine Reihe von Herrschaftsgebieten. Im 8. und 9. Jahrhundert, besonders unter Pippin und Karl dem Großen, dominierten die Franken, doch entwickelte sich unter den Nachfolgern Karls ein eigenes Königreich Italien. Seit Otto dem Großen gehörte Italien überwiegend zum Heiligen Römischen Reich (Reichsitalien), der Süden blieb dabei lange byzantinisch. Jedoch eroberten zunächst Araber ab dem Jahr 827 Sizilien und Teile Süditaliens.

    Im 11. Jahrhundert erfolgte über einen Zeitraum von mehreren Jahrzehnten die normannische Eroberung Süditaliens. Durch den Aufschwung von Handel und Verkehr gewannen insbesondere die Städte Norditaliens im 11. Jahrhundert zunehmende Selbstständigkeit. Die Normannen und zahlreiche Städte Oberitaliens unterstützten während des Investiturstreits zwischen 1076 und 1122 den Papst.

    Mit dem Untergang der Dynastie der Staufer scheiterten 1268 deren Versuche, die schwindende Reichsgewalt in Italien zu erneuern, obwohl Heinrich VI. das unteritalienische Normannenreich durch Heirat gewonnen hatte. Den Süden beherrschte ab 1268 die französische Dynastie der Anjou. Der Norden zerfiel in eine Reihe von formal dem Heiligen Römischen Reich zugehörigen, im Übrigen jedoch selbstständigen Städten mit ihrem Umland.

    Renaissance

    Im Italien des späten 14. Jahrhunderts liegen die Anfänge der Renaissance; als Kernzeitraum gilt das 15. und 16. Jahrhundert. Das wesentliche Charakteristikum ist die Wiedergeburt antiken Geistes, der Humanismus war die prägende Geistesbewegung. Hinzu kam eine Neuorientierung in der Wissenschaft, wo das theozentrische Weltbild des Mittelalters durch eine stärker anthropozentrische Sicht der Dinge abgelöst wurde.

     
    Italien um 1494

    Im 14. und 15. Jahrhundert entstanden Mächte mit enormem wirtschaftlichem und kulturellem Vorsprung. Dies galt vor allem für die selbstständigen Mächte Italiens, also das Herzogtum Mailand, die Republiken Venedig und Florenz, das Königreich Neapel und den Kirchenstaat, aber auch für die Höfe von Ferrara oder Mantua. Die Städte teilten sich in wechselnden Koalitionen politische Macht und Ressourcen der Apenninhalbinsel und boten relativ große politische Freiheit, die zu neuen wissenschaftlichen und künstlerischen Wegen anregten. Die großen Vermögen, die durch den Handel entstanden, machten es möglich, große öffentliche und private Kunstprojekte in Auftrag zu geben. Zudem erlebte die Entwicklung zur pragmatischen Schriftlichkeit bereits im frühen 13. Jahrhundert einen Aufschwung, der Schriftverkehr der Kaufleute vertiefte und verbreiterte die Literalität, so dass die Zahl der Alphabetisierten zunahm.

    Im 15. Jahrhundert gehörte Italien zu den am stärksten urbanisierten Regionen Europas.

    Neuzeit 16. bis 18. Jahrhundert

    Der Niedergang Italiens begann unmittelbar nach der Entdeckung Amerikas, mit der Verlagerung des Handels in die Überseekolonien westeuropäischer Staaten, auch angesichts der osmanischen Kontrolle über das Mittelmeer. Politisch wurde Italien zum Spielball fremder Mächte. Im 16. Jahrhundert kämpften Frankreich und Spanien um die Vormachtstellung auf der Halbinsel. Die Schlacht bei Pavia (1525) besiegelte die Vorherrschaft Spaniens, das sich die unmittelbare Kontrolle Süditaliens und der Lombardei sichern konnte. 1797 wurde aus den Staaten der Cispadanischen Republik und der Transpadanischen Republik die Cisalpinische Republik gebildet, die bis 1805 bestand.

    1796 übernahmen französische Revolutionstruppen die Macht (Italienfeldzug). 1805 krönte sich Napoleon Bonaparte in Mailand zum König von Italien (Königreich Italien). Nach dem Ende seiner Herrschaft fiel Italien in den Einflussbereich des österreichischen Kaiserreiches. Vom 16. bis hinein ins 19. Jahrhundert stand der Großteil Italiens somit unter Fremdherrschaft.

    19. Jahrhundert
     
    Giuseppe Garibaldi (links) trifft am 26. Oktober 1860 bei Teano auf König Viktor Emanuel II.

    Die italienische Nationalbewegung im 19. Jahrhundert wird oft als Risorgimento bezeichnet. Unter Führung der Dynastie der Savoyer, Könige von Sardinien-Piemont, angetrieben durch die Freiwilligenverbände unter Giuseppe Garibaldi, gelang in drei Unabhängigkeitskriegen (1848 bis 1870) die Vereinigung Italiens. Am 17. März 1861 wurde Viktor Emanuel II. in Turin zum König Italiens ausgerufen (Königreich Italien). 1865 wechselte die Hauptstadt nach Florenz. 1866 kamen mit dem dritten Unabhängigkeitskrieg auch das bisher österreichische Venetien sowie das Friaul zum Königreich Italien.

     
    Bersaglieri erobern Rom und vollenden damit die Einigung Italiens im September 1870.

    Rom wurde im September 1870 eingenommen und 1871 zur Hauptstadt des Landes. Darüber hinaus versuchte Italien als Kolonialmacht Fuß zu fassen, am Horn von Afrika (Kolonie Eritrea ab 1890; Italienisch-Ostafrika) und in Italienisch-Libyen (siehe auch Italienische Kolonien). Viele andere europäische Mächte blickten damals auf eine lange Kolonialgeschichte zurück; Italien dagegen hatte (wie auch das Deutsche Kaiserreich) 1871 noch keine Kolonien.

    Erster Weltkrieg, Faschismus und Zweiter Weltkrieg
     
    Alpini während des Guerra Bianca im Ersten Weltkrieg, 1915
     
    Das faschistische Italien mit seinen Kolonien in Europa und Afrika (1939)

    Italien trat – obwohl Mitglied des Dreibunds (mit dem Deutschen Reich und Österreich-Ungarn) – 1915 der Triple Entente bei. Nachdem die Entente im Londoner Geheimvertrag territoriale Zugewinne zusagte (siehe Italiens Kriegsziele), konnte das Königreich auf der Seite der Siegermächte Julisch Venetien, Istrien, das Trentino sowie das deutschsprachige Südtirol annektieren.

    Im Oktober 1922 übernahmen Benito Mussolini und seine Gefolgsleute (Fascisti) nach dem Marsch auf Rom die Macht. Schritt für Schritt wandelte Mussolini das Königreich in einen totalitären Staat um und setzte sich selbst als Duce (Führer) an die Spitze des Staates. Am 3. Oktober 1935 überfiel Italien das Kaiserreich Abessinien (heute Äthiopien) und annektierte das Land. Diese völkerrechtswidrige Besetzung war Teil von Mussolinis erklärtem Ziel, das antike Römische Reich wieder aufleben zu lassen. Durch verschiedene Abkommen verbündete Mussolini sich mit dem Deutschen Reich und Adolf Hitler, (z. B. im sogenannten Stahlpakt, Mai 1939). Schließlich trat Italien am 10. Juni 1940 auf der Seite Deutschlands und Japans (Achse Berlin-Rom-Tokio) in den Zweiten Weltkrieg ein.

     
    Britische Soldaten bei Calvi Risorta während des Italienfeldzuges, 1943

    Am 10. Juli 1943 begann der Italienfeldzug der Westalliierten; unter dem Eindruck schwerer Niederlagen wurde Mussolini vom Faschistischen Großrat am 25. Juli 1943 mit einfacher Mehrheit abgesetzt und gefangen genommen. König Viktor Emanuel III. übernahm den Oberbefehl über die Streitkräfte und beauftragte Marschall Pietro Badoglio, eine Militärregierung zu bilden. Badoglio erklärte die faschistische Partei und ihre Gliederungen per Gesetz für aufgelöst. Am 8. September schloss die Regierung Badoglio mit den Alliierten den Waffenstillstand von Cassibile. Italien trat aus dem Dreimächtepakt aus. Der Krieg hatte Italien seit 1940 etwa 198.500 Menschenleben gekostet.[2]

    Die folgende deutsche Besetzung Italiens („Fall Achse“) stieß auf den Widerstand der Resistenza. Das Deutsche Reich versuchte, die Schwarzhemden wieder an die Macht zu bringen, und ließ dazu Mussolini am 12. September 1943 im Unternehmen Eiche befreien. Norditalien wurde bis nach Rom von deutschen Truppen besetzt und in diesem Gebiet eine Regierung unter Mussolini eingesetzt, die die Italienische Sozialrepublik (Republik von Salò) proklamierte. Diese Parallelregierung blieb mit Deutschland verbündet, erklärte ihrerseits dem von den Alliierten besetzten Teil Italiens den Krieg und führte in Norditalien Krieg gegen italienische Partisanen.

    In der Folge wurde vor allem Mittelitalien durch schwere Kämpfe entlang der vorrückenden Front verwüstet. Die Zivilbevölkerung wurde Ziel deutscher Repressalien (→ Deutsche Kriegsverbrechen in Italien). Daraufhin erklärte die Regierung Badoglio Deutschland am 13. Oktober 1943 den Krieg, der sich die letzten 18 Monate bis zum Ende des Krieges hinzog. Als sich die deutschen Verbände im Juni 1944 bis zur Gotenlinie im Apennin zurückzogen und italienische Partisanen ihre Überfälle auf deutsche Soldaten verstärkten, kam es zu weiteren Massakern an der Zivilbevölkerung (z. B. dem Massaker von Sant’Anna di Stazzema, dem Massaker von Marzabotto) und weiteren schweren Kriegsverbrechen durch die deutschen Besatzer und Truppen der faschistischen Sozialrepublik. Nach der alliierten Frühjahrsoffensive und dem Zusammenbruch der deutschen Front in Oberitalien kapitulierte die Heeresgruppe C am 29. April 1945 vor den Westalliierten. Bereits am 25. April hatte die Resistenza zum allgemeinen Aufstand gegen die deutschen Besatzer und die faschistische Sozialrepublik aufgerufen. Drei Tage später war der auf der Flucht befindliche Mussolini von der Resistenza verhaftet und am 29. April hingerichtet worden. Mit Inkrafttreten der Kapitulation am 2. Mai 1945 war der Zweite Weltkrieg in Italien beendet.

    Nachkriegszeit
     
    Gedenkfeier am 29. Mai 1967 zum 10. Jahrestag der Unterzeichnung der Römischen Verträge

    Nach Kriegsende verlor Italien die eigenen Kolonien – eine Ausnahme bildete Italienisch-Somaliland insofern, als die Verwaltungskontrolle dieser ehemaligen Kolonie 1950 von der UNO noch einmal für zehn Jahre an Italien gegeben wurde. Das italienische Mutterland blieb von größeren Gebietsabtretungen verschont (abgetreten wurden der Großteil von Julisch Venetien an Jugoslawien bzw. das heutige Slowenien und Kroatien, der italienische Dodekanes an Griechenland, die Gemeinden Tende und La Brigue an Frankreich).

    Eine verfassunggebende Versammlung beschloss die neue Costituzione della Repubblica Italiana am 22. Dezember 1947. Diese Verfassung trat zum 1. Januar 1948 in Kraft.

    Die Nachkriegsgeschichte Italiens zeichnet sich innenpolitisch durch häufige Regierungswechsel, allerdings bis 1990 vier Jahrzehnte unter Führung oder Hauptbeteiligung der Democrazia Cristiana (Christdemokraten), außenpolitisch durch die Gründungsmitgliedschaft in der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft und wirtschaftlich durch ein vorübergehendes Wirtschaftswunder (miracolo economico) aus.

    Anfang der 1990er Jahre wurde die politische Elite des Landes vom Korruptionsskandal Tangentopoli und den Aufklärungsmaßnahmen der juristischen Untersuchungen der Mani pulite ausgetauscht.

    Gegenwart

    Von etwa 1994 bis Ende 2011 wurde die Politik Italiens von Parteienbündnissen um Silvio Berlusconi sowie wechselnden Mitte-links-Koalitionen bestimmt. 2011 wurde Mario Monti sein Nachfolger, insbesondere infolge der seit 2009 schwelenden Eurokrise und der als zu hoch kritisierten Staatsverschuldung Italiens, und bildete ein Kabinett von parteilosen Fachleuten (Kabinett Monti). Ihm folgte das Kabinett Letta (28. April 2013 bis zum 22. Februar 2014) und diesem das Kabinett Renzi unter Matteo Renzi.[3]

    Eine von Renzi angestrebte Verfassungsänderung wurde am 4. Dezember 2016 durch das Volk in einem Referendum abgelehnt, infolgedessen trat Renzi zurück. Neuer Ministerpräsident wurde Paolo Gentiloni.[4] Nach den Wahlen 2018 wurde eine Koalitionsregierung der Parteien Movimento 5 Stelle und Lega Nord unter dem parteilosen Ministerpräsidenten Giuseppe Conte gebildet, die am 1. Juni 2018 ihr Amt antrat. Nachdem die Lega Nord aus der Koalition ausgeschieden war, bildete Conte sein Kabinett um, das neben dem MoVimento 5 Stelle von Partito Democratico, Liberi e Uguali, Italia Viva und dem Movimento Associativo Italiani all’Estero unterstützt wurde. Im Januar 2021 verließ Italia Viva das Regierungsbündnis und Conte erklärte seinen Rücktritt.

    Staatspräsident Sergio Mattarella sprach sich gegen Neuwahlen während der COVID-19-Pandemie aus und beauftragte Mario Draghi, den früheren Präsidenten der Europäischen Zentralbank und früheren Gouverneur der italienischen Zentralbank, eine Regierung zu bilden, die am 13. Februar 2021 vereidigt wurde. Diese Regierung der nationalen Einheit wurde insbesondere von den Parteien Movimento 5 Stelle, Partito Democratico, Lega und Forza Italia getragen. Nach einer Vertrauensabstimmung, die Draghi zwar gewann, bei der aber mit der Fünf-Sterne-Bewegung, Lega und Forza Italia drei Regierungsparteien nicht teilnahmen, reichte Draghi seinen Rücktritt ein und Präsident Mattarella löste am 21. Juli 2022 beide Parlamentskammern auf.[5] Aus den vorgezogenen Parlamentswahlen vom 25. September 2022 ging die rechtsnationale Partei Brüder Italiens unter Führung von Giorgia Meloni als stärkste Partei hervor und konnte mit den Koalitionspartnern Lega und Forza Italia eine Regierung bilden. Giorgia Meloni wurde am 22. Oktober 2022 als Ministerpräsidentin vereidigt, womit zum ersten Mal in der Geschichte Italiens seit der Staatsgründung 1861 eine Frau dieses Amt bekleidet.

    smithsonianmag.com – How Matera Went From Ancient Civilization to Slum to a Hidden Gem Charles T. O’Reilly: Forgotten Battles. Italy’s War of Liberation, 1943–1945. Lexington, Lanham 2001, S. 162, Anm. 40. Governo Italiano Presidenza del Consiglio dei Ministri Gentiloni gewinnt Vertrauensabstimmung im italienischen Senat, abgerufen am 15. Dezember 2016. Die Zeit: Der Pakt des Vertrauens ist zerbrochen
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Stay safe
  • Sicherheit

    In Italien ist es auch nicht anders als im Rest der Welt: Vorsicht hilft, gefährliche Situationen zu vermeiden. Nachts nicht alleine durch leere Straßen ziehen, dunkle Gassen vermeiden, Uhren, Schmuck und teuere Fotoapparate nicht unnötig zur Schau stellen. Auf Märkten auf Geldbörse, Handtasche etc. aufpassen. In Großstädten sollten Sie vor allem Parks in der Nacht meiden. Teure Autos sollten in Städten besser in einem bewachten Parkhaus abgestellt werden.

    An Stränden und anderen oft von Touristen frequentierten Orten werden dem Reisenden oft gefälschte Uhren, Taschen, Sonnenbrillen, Parfums und andere Markenartikel angeboten. Es wird erwartet, dass auch Touristen solche Angebote als Fälschungen erkennen, wenn man dennoch kauft, macht man sich strafbar! (entweder, wenn der Kauf beobachtet wird, oder später, wenn man bei der Wiedereinreise ins Heimatland vom Zoll kontrolliert wird). Beim Kauf hochwertiger echter Markenartikel ist der Kassenbeleg auf jeden Fall aufzubewahren.

    Falls Sie mit einer Situation überfordert sind, scheuen Sie sich nicht, Passanten um Hilfe zu bitten. Italiener sind, wenn sie direkt angesprochen werden, außerordentlich hilfsbereit.

    Vor der Mafia braucht man keine Angst zu haben, die kassiert höchstens an Busparkplätzen ab, lässt Touristen aber in Ruhe, da sie mit Italienern genug zu tun hat. Süditalien und Sizilien sind daher nicht unsicherer als andere Landesteile auch.

Sprachführer

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