ایران

Iran
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Kontext von Iran

Iran, auch der Iran (mit Artikel, persisch ايران, DMG Īrān, [ʔiːˈɾɒːn] , amtlich Islamische Republik Iran), umgangssprachlich und vor 1935 auf internationaler Ebene (exonym) auch Persien, ist ein Staat in Vorderasien. Er wird im Norden vom Kaspischen Meer und im Süden durch den Persischen Golf begrenzt. Mit rund 85 Millionen Einwohnern (Stand 2021) und einer Fläche von 1.648.195 Quadratkilometern zählt der Iran zu den 20 bevölkerungsreichsten und größten Staaten der Erde. Hauptstadt, größte Stadt und wirtschaftliches und kulturelles Zentrum ist Teheran, weitere Millionenstädte sind Maschhad, Isfahan, Täbris, Karadsch, Schiras, Ahvaz und Ghom. Der Iran bezeichnet sich selbst seit der Islamischen Revolution von 1979Weiterlesen

Iran, auch der Iran (mit Artikel, persisch ايران, DMG Īrān, [ʔiːˈɾɒːn] , amtlich Islamische Republik Iran), umgangssprachlich und vor 1935 auf internationaler Ebene (exonym) auch Persien, ist ein Staat in Vorderasien. Er wird im Norden vom Kaspischen Meer und im Süden durch den Persischen Golf begrenzt. Mit rund 85 Millionen Einwohnern (Stand 2021) und einer Fläche von 1.648.195 Quadratkilometern zählt der Iran zu den 20 bevölkerungsreichsten und größten Staaten der Erde. Hauptstadt, größte Stadt und wirtschaftliches und kulturelles Zentrum ist Teheran, weitere Millionenstädte sind Maschhad, Isfahan, Täbris, Karadsch, Schiras, Ahvaz und Ghom. Der Iran bezeichnet sich selbst seit der Islamischen Revolution von 1979 als Islamische Republik.

Der Iran wird autoritär regiert. Es werden regelmäßig Wahlen abgehalten, aber aufgrund der umfassenden Einhegung durch die Machthaber und deren Möglichkeit der Manipulation sowie der unbedeutenden Stellung des Parlaments und des Staatspräsidenten als undemokratisch kritisiert. Das Regime kontrolliert nahezu jeden Aspekt des täglichen Lebens im Hinblick auf religiöse und ideologische Konformität, durchdringt so das Leben aller Bürger und beschneidet die Freiheit des Einzelnen. Insgesamt kommt es zu vielen schwerwiegenden Verletzungen der Menschenrechte. Seit der Islamischen Revolution haben sich die guten Beziehungen des Irans zu westlichen Staaten in eine offene Feindschaft gewandelt, die vor allem bezüglich der ehemals befreundeten USA und Israel auch fest in der Staatsideologie verankert ist. Der Iran ist außenpolitisch weitgehend isoliert, zugleich jedoch eine bedeutende Regionalmacht im Nahen Osten.

Durch seine Bodenschätze, vor allem die größten Erdgas- und die viertgrößten Erdölvorkommen der Welt, hat der Iran großen Einfluss auf die Versorgung der Welt mit fossilen Energieträgern. Abgesehen davon befand sich die iranische Wirtschaft, u. a. bedingt durch den hohen Anteil ineffizienter staatlicher Betriebe, durch Korruption und die Sanktionen in der Folge des Konfliktes um das iranische Atomprogramm, lange in einer tiefen Krise.

Mehr über Iran

Grundinformation
  • Währung Iranischer Rial
  • Ursprünglicher Name ایران
  • Anrufcode +98
  • Internet Domäne .ir
  • Mains voltage 220V/50Hz
  • Democracy index 2.2
Population, Area & Driving side
  • Bevölkerung 86758304
  • Fläche 1648195
  • Fahrseite right
Verlauf
  • Überblick

    Dauersiedlungen und Nahrungsmittelerzeugung sind etwa durch bemalte Keramik und kleine Tonfiguren für das jüngere Neolithikum (6500–5550 v. Chr.) nachweisbar.[1] Nachdem sich zwischen 3200 und 2800 v. Chr. das Reich Elam gebildet hatte, vereinigten die iranischen Meder das Gebiet um 625 v. Chr. erstmals zu einem Staat, der die kulturelle und politische Führerschaft in der Region übernahm. Die von Kyros begründete Dynastie der Achämeniden regierte im 6. bis 4. Jahrhundert v. Chr. von Süd-Iran (vor allem Fars[2] bezeichnend) aus das bis dato größte Reich der Geschichte. Es wurde im Jahre 330 v. Chr. durch die Truppen Alexanders des Großen zerstört. Nach Alexander teilten seine Nachfolger (Diadochen) das Reich unter sich auf, bis sie im iranischen Bereich um die Mitte des 3. Jahrhunderts v. Chr. durch die Parther abgelöst wurden. Auf diese folgte ab etwa 224 n. Chr. das Reich der Sassaniden, das bis zum 7. Jahrhundert neben dem Byzantinischen Reich zu den mächtigsten Staaten der Welt zählte.Weiterlesen

    Überblick

    Dauersiedlungen und Nahrungsmittelerzeugung sind etwa durch bemalte Keramik und kleine Tonfiguren für das jüngere Neolithikum (6500–5550 v. Chr.) nachweisbar.[1] Nachdem sich zwischen 3200 und 2800 v. Chr. das Reich Elam gebildet hatte, vereinigten die iranischen Meder das Gebiet um 625 v. Chr. erstmals zu einem Staat, der die kulturelle und politische Führerschaft in der Region übernahm. Die von Kyros begründete Dynastie der Achämeniden regierte im 6. bis 4. Jahrhundert v. Chr. von Süd-Iran (vor allem Fars[2] bezeichnend) aus das bis dato größte Reich der Geschichte. Es wurde im Jahre 330 v. Chr. durch die Truppen Alexanders des Großen zerstört. Nach Alexander teilten seine Nachfolger (Diadochen) das Reich unter sich auf, bis sie im iranischen Bereich um die Mitte des 3. Jahrhunderts v. Chr. durch die Parther abgelöst wurden. Auf diese folgte ab etwa 224 n. Chr. das Reich der Sassaniden, das bis zum 7. Jahrhundert neben dem Byzantinischen Reich zu den mächtigsten Staaten der Welt zählte. Nach dem Übergreifen der islamischen Expansion auf Persien bzw. auf das Großpersisches Reich, in deren Verlauf der Zoroastrismus durch den Islam ersetzt wurde, wurden persische Gelehrte zu Trägern des Goldenen Zeitalters, bis der sogenannte Mongolensturm im 13. Jahrhundert das Land in seiner Entwicklung weit zurückwarf.

    Die Safawiden einigten das Land und machten 1501 das zwölferschiitische Bekenntnis zur Staatsreligion. Unter der 1794 gegründeten Kadscharen-Dynastie schrumpfte der Einfluss Persiens; Russland und Großbritannien zwangen die Perser zu territorialen und wirtschaftlichen Konzessionen. 1906 kam es zur konstitutionellen Revolution, in deren Ergebnis Persien sein erstes Parlament und eine Verfassung erhielt, in der Gewaltenteilung vorgesehen war. Als Staatsform erhielt es die konstitutionelle Monarchie. Die beiden Monarchen der Pahlavi-Dynastie betrieben eine Politik der Modernisierung und Säkularisierung, parallel dazu wurde das Land im Ersten Weltkrieg durch russische, britische und türkische Truppen und im Zweiten Weltkrieg durch britische und sowjetische Truppen besetzt. Danach kam es wiederholt zu ausländischer Einflussnahme wie der Gründung einer Autonomen Republik Aserbaidschan mit sowjetischer Hilfe oder einem von der CIA organisierten Staatsstreich im Jahr 1953. Die Unterdrückung der liberalen, kommunistischen und islamischen Opposition führte zu vielseitigen Spannungen, die in der Revolution von 1979 und dem Sturz des Schahs kulminierten.

    Seitdem ist Iran eine theokratische Republik, die von schiitischen Geistlichen geführt wird, an deren Spitze der Religionsführer die Macht auf sich konzentriert. Kontrolliert wird er nur vom Expertenrat. Er kann in der hybriden Staatsform aus Autokratie und Demokratie durch die ihm untergeordneteten ultrakonservativen Gremien jederzeit demokratische Elemente aushebeln.[3]

    Antike
     
    Das Perserreich um 500 v. Chr.

    Das heutige Staatsgebiet des Iran umfasst das historische Kernland des alten Persiens, das sich historisch über ein zeitweise deutlich größeres Gebiet erstreckte. Bis ins 20. Jahrhundert wurde Iran im internationalen offiziellen Sprachgebrauch weltweit als Persien bezeichnet. Seine geographische Lage zwischen dem Kaukasus im Norden, der Arabischen Halbinsel im Süden, Indien und China im Osten und Mesopotamien und Syrien im Westen ließen das Land zum Schauplatz einer wechselvollen Geschichte werden.

    Im persischen Großraum führt die Geschichte des Iran vom Reich der Elamiter und der Meder zum Perserreich der Achämeniden (Kyros II. der Große bis Dareios III.) und über Alexander den Großen und das Diadochenreich der Seleukiden zum Parther- und Sassanidenreich.

    Ausbreitung des Islam

    Die Kriege mit Byzanz hatten das Sassanidenreich militärisch und finanziell so geschwächt, dass Unruhen im Inneren und Verwundbarkeit gegen äußere Feinde die Folge waren. So fiel das Reich einem Einfall der nomadischen Bewohner der arabischen Halbinsel zum Opfer (Islamische Expansion): Wohl im Jahre 638 verloren die Perser die Schlacht von Kadesia, kurz danach ging die Hauptstadt Ktesiphon verloren.[4] Die Araber, durch die neue Religion des Islam geeint und motiviert, eroberten so bis 651 das gesamte Sassanidenreich und es begann der langsame Prozess der Islamisierung des Iran. Zwar war Nichtmoslems die Ausübung ihrer Religion erlaubt, sie mussten jedoch eine Steuer bezahlen und zahlreiche Verbote beachten; noch im 13. Jahrhundert gab es große zoroastrische Gemeinden.[5] Da die Araber nicht darauf vorbereitet waren, ein so großes Reich zu regieren, übernahmen sie die Regierungsstrukturen der Sassaniden.[6] Im Unterschied zu anderen arabisch eroberten Gebieten gelang es den Persern deshalb, ihre Kultur weitgehend zu erhalten, das Persische neben dem Arabischen zu einer Sprache des Islam zu machen und in kulturellen, politischen und geistigen Bereichen maßgebend zur Entwicklung des Islam beizutragen.[7]

    Trotz der tragenden Rolle der Iraner in der islamischen Kultur waren sie zunächst als Mawālī oder gar Dhimmi benachteiligt. Der vierte Kalif Ali, der für die Abschaffung dieser Benachteiligung eintrat, hatte deshalb unter den Iranern besonders viele Anhänger. Dies war beim Streit um die Legitimität des Führungsanspruches der islamischen Gemeinde und ihrem folgenden Auseinanderbrechen in Sunnitentum und Schiitentum ein bedeutender Faktor.[8] Auch beim Sturz der Umayyaden-Dynastie im Jahre 750 und der folgenden Begründung der stark am sassanidischen Vorbild orientierten Kalifen-Dynastie der Abbasiden in Bagdad waren iranische Rebellen unter General Abu Muslim entscheidend an den Kämpfen beteiligt. Nachdem die Macht der Kalifen zugunsten des türkischstämmigen Militärs erodiert war, beherrschten im 9. und 10. Jahrhundert faktisch mehrere regionale Dynastien das Land, darunter die Tahiriden, die Saffariden und die Bujiden, die ab 945 als Schutzmacht des Abbassiden-Kalifen auftraten. Unter den Samaniden, deren Hauptstadt sich in Buchara befand, wurden zahlreiche sassanidische Werke in die arabische Sprache übersetzt, was die Aufnahme iranischen Gedankenguts in den Islam beschleunigte. Unter den Samaniden löste sich auch der Islam von seiner arabischen Herkunft und begann, eine kosmopolitische Religion zu werden.[9]

    Türkische und mongolische Invasionen

    Bereits im 9. und 10. Jahrhundert wurden aus Turkvölkern Zentralasiens stammende Mamluken genannte Waffensklaven in die Armeen eingegliedert. Beginnend mit dem 11. Jahrhundert wanderten Nomaden der Turkvölker ein und ließen sich auf dem Territorium des heutigen Iran nieder. Sie errichteten auf ihrer militärischen Basis kurzlebige Reiche nach iranisch-samanidischem Vorbild, wobei sie sich als Sunniten vom Abbassiden-Kalifen in Bagdad bestätigen ließen. Zu diesen Herrscherhäusern gehören die Ghaznawiden und die Seldschuken.[10] Sie förderten Kunst, Kultur, Medizin und Wissenschaften: die Arbeiten der bedeutenden Dichter Omar Chayyām, Rumi und Ferdosi fallen in diese Epoche. Nachdem die Seldschuken-Dynastie ihren Zenit überschritten hatte, zerfiel das Land wieder in mehrere lokale Reiche; es kam zu schweren innerschiitischen Kämpfen zwischen den Ismailiten und den Zwölferschiiten.[11]

    Im Jahre 1219 fielen die Mongolen unter Dschingis Khan, in dessen Heer auch zahlreiche Türken kämpften, im Iran ein. Die Mongolen zerstörten und plünderten die iranischen Städte, die Bevölkerungszahl schrumpfte dramatisch, Ackerland und Bewässerungsanlagen verkamen und die Zentralgewalten lösten sich auf. Von 1256 bis 1335 war der Iran Teil des Reiches der Ilchane. Nach der Ermordung des letzten Ilchans konnten sich wieder lokale Reiche bilden. Doch bereits kurze Zeit später wurde das iranische Hochland erneut von Zentralasien aus überrannt, diesmal von den Truppen Timurs, der 1381 die Dynastie der Timuriden begründet, die bis 1507 herrschte.[12] Einige Landstriche erholten sich von den Verwüstungen des Mongolensturms nie wieder. Die Wirren der mongolischen und timuridischen Herrschaft trugen zum Aufkommen des Volksislam und der Derwisch-Kultur bei.[13]

    Safawiden
     
    Reich der Safawiden und Gebietsverluste

    Nach einem Zwischenspiel der turkmenischen Stämme Qara Qoyunlu und Aq Qoyunlu, die zeitweise das gesamte iranische Territorium beherrschen konnten, gelang es den Safawiden, wieder einen stabilen Staat zu errichten. Sie hatten ihren Ursprung in einem turkmenischen Derwischorden, der zu großem Reichtum gelangt war und seine Anhänger militärisch organisierte (Kizilbasch). Sie führten 1501 die Zwölferschia als Staatsreligion ein; sie stellt spätestens seit Ende der Safawidenzeit ein einendes Band im iranischen Vielvölkerstaat dar. Das Reich der Safawiden stand in ständigem Konflikt mit dem osmanischen Reich, das im 16. Jahrhundert am Zenit seiner Macht stand. Der heutige Irak mit seinen für die Schiiten heiligen Schreinen schied im Zuge dieses Konfliktes für immer aus dem iranischen Territorium aus. In diese Zeit fällt auch die Intensivierung der diplomatischen Kontakte mit europäischen Ländern und der Beginn des Seehandels mit Europa am persischen Golf.[14] Den Höhepunkt der Macht erreichten die Safawiden unter Schah Abbas I., der die ihrem jeweiligen Stamm verbundenen Kizilbasch durch eine nur dem Schah treue Armee ersetzte und die Stadt Isfahan zu seiner glanzvollen Residenz machte. Zum Niedergang der Safawiden trug bei, dass das Heer große Ressourcen verschlang, dass die Nachfolger von Abbas I. größtenteils wenig fähig waren und dass die sunnitische Minderheit verfolgt wurde. Die schiitischen Gelehrten gewannen unter den im Niedergang befindlichen Safawiden deutlich an Macht und begannen, eine Oppositionsrolle zum Königtum einzunehmen.[15]

    Während der Herrschaft der Safawiden stieg die Zahl der Nomaden weiter an, sodass der Druck auf die sesshaften Bauern wuchs und die Nomaden sich bewaffneten. Diese militärische Macht blieb bis ins 20. Jahrhundert ein wichtiger Faktor. Die Safawidendynastie wurde schließlich von einer Invasion der Afghanen gestürzt. Die Afghanen wurden jedoch von einem Nomadenführer vertrieben, der sich 1736 zu Nadir Schah krönen ließ, umfangreiche Eroberungen machte, jedoch 1747 ermordet wurde. Während der Südiran unter den Zand Ruhe und Wohlstand erlebte, herrschte im Norden Chaos.[16]

    Kadscharen
     
    Nāser ad-Din Schāh (ca. 1870), der bedeutendste Schah aus der Kadscharen-Dynastie

    Der Stamm der Kadscharen war von Abbas I. ursprünglich zu Grenzsicherungszwecken angesiedelt worden. Sie eroberten den Nordiran, stürzten die Zand und krönten 1796 Agha Mohamed zum Schah; eine religiöse Legitimierung ihrer Macht erreichten die Kadscharen im Unterschied zu ihrer Vorgängerdynastie jedoch nicht. Auch das Ziel, ihr Reich auf die Grenzen des Safawidenreiches auszudehnen, verfehlten sie. Bereits zu Beginn der Kadscharenzeit begann die Auseinandersetzung mit Russland und Großbritannien. Bis 1828 ging der Kaukasus an Russland verloren und Russland bekam Mitspracherecht in der iranischen Thronfolgeregelung. Großbritannien erreichte, dass große Gebiete des Ostiran Teil Afghanistans wurden.[17] Angesichts dieser Bedrohungslage wurden erste Versuche unternommen, den iranischen Staat und sein Militär zu reformieren (defensive Modernisierung). Diese Initiativen, die auf Minister oder Prinzen zurückgingen, waren aber aufgrund Geldmangels und des Widerstandes konservativer Würdenträger oder des Schahs selbst nicht erfolgreich. Immerhin wurden mit Dar al-Fonun die erste höhere Bildungseinrichtung gegründet und Lehrbücher übersetzt.[18][19]

    Die Konstitutionelle Revolution

    Der Umstand, dass die Regierung des Schahs kaum fähig war, Steuern einzutreiben, öffnete die Tür für die ökonomische Einflussnahme europäischer Staaten. Dies geschah vor allem durch die Vergabe von Konzessionen, die Ausländern gegen Zahlung geringer Abgaben Teile der Wirtschaft überließ, so etwa ab den 1860er Jahren der Aufbau des Telegraphennetzes, Fischereirechte, der Betrieb von Banken oder Erdölexplorationen. Der Höhepunkt dieser Entwicklung wurde mit dem Tabakmonopol für ein britisches Konsortium erreicht, das zu einem vollständigen Tabakboykott und zur Rücknahme der Konzession führte – die erste erfolgreiche Bewegung von Händlern, Geistlichen und Intellektuellen gegen die Herrschenden.[20] Die Geistlichkeit konnte sich in diesem Umfeld als Wahrer der nationalen Interessen profilieren und entwickelte unter Einfluss Intellektueller wie Dschamal ad-Din al-Afghani einen kämpferischen Islam. Als der Schah 1905 angesichts eines Staatsbankrottes weitere Zugeständnisse an Russland machen wollte, kam es zu monatelangen Unruhen und einer konstitutionellen Revolution, in deren Resultat der Iran sein erstes Parlament erhielt. Es verabschiedete am 5. August 1906 die erste Verfassung, die 1907 umfassend erweitert wurde.[21] Sie sah die Volkssouveränität, Grundrechte und eine Gewaltenteilung nach westlichem Vorbild, aber auch die Vereinbarkeit aller Gesetze mit der Scharia[22][23][24] und ein Kontrollgremium aus fünf Geistlichen vor. Diese Verfassung blieb auf dem Papier bis 1979 in Kraft. Somit beendete die konstitutionelle Revolution die absolute Monarchie im Iran.[23][25]

    Die neue Staatsform der konstitutionellen Monarchie überdauerte zunächst nur 15 Jahre,[23][26] sie neigte mehr und mehr zu Chaos und Zerfall[26] und brachte insgesamt dem Land weder Stabilität noch Fortschritt.[23] Bereits 1908 putschte Mohammed Ali Schah und ließ das Parlament beschießen; zahlreiche Abgeordnete wurden verhaftet und einige hingerichtet.[27][28][29] Der ein Jahr dauernde Bürgerkrieg führte zum Rücktritt Mohammad Alis. Die Nachfolge auf dem Thron trat der zunächst durch einen Regenten vertretenen Ahmad Schah an. Russland und Großbritannien hatten das Land untereinander in Einflusszonen aufgeteilt und nötigten den Schah, den zur Lösung der chronischen Finanznot angestellten amerikanischen Experten Morgan Shuster zu entlassen. Während des Ersten Weltkrieges (1914–1918) wurden auf iranischem Territorium trotz Neutralitätserklärung heftige Kämpfe zwischen Russland, Großbritannien und dem osmanischen Reich ausgetragen. Nach der Oktoberrevolution zog sich die russische Armee zurück. Britische Pläne, aus dem Iran ein britisches Protektorat zu machen, scheiterten jedoch.[30] Gegen Ende der Kadscharen-Dynastie beschränkte sich die Macht des Schahs auf die Hauptstadt. Die Streitkräfte bestanden lediglich aus einer Kosakenbrigade, kommandiert von russischen Offizieren, einer paramilitärischen Gendarmerie, und leichtbewaffneten Kämpfern der Nomaden. Der Staat hatte keinerlei Organisation, seine Macht durchzusetzen, und war von Großgrundbesitzern, Stammesführern und Geistlichen abhängig.[31][32] Zwischen 1914 und 1919 starben, nachdem es zu Ernteausfällen gekommen war und Großbritannien einen Großteil der Ernte konfisziert hatte, 40 Prozent der iranischen Bevölkerung (8–10 Millionen Menschen),[33][34] zwischen 1917 und 1921 starben im Iran zwei Millionen Menschen, ein Viertel der Landbevölkerung, durch Krieg und darauf folgende Seuchen und Hungersnöte.[35]

     
    Reza Schah Pahlavi

    Vor dem Hintergrund eines drohenden staatlichen Zerfalls putschte die Kosakenbrigade unter Reza Khan und zwang Premierminister Sepahdar zum Rücktritt. Reza Khan wurde zunächst Oberkommandierender der Kosakenbrigade, dann Kriegsminister unter Seyyed Zia al Din Tabatabai und später Ahmad Qavām als Premierminister. In dieser Funktion reformierte er das iranische Militär und ging gewaltsam gegen mehrere Bewegungen mit Tendenzen zur Abspaltung vor wie in Täbris, Maschhad, die Sowjetische Sozialistische Republik des Iran von Mirza Kutschak Khan, die Bachtiaren und Kaschgai.[36][37][38] Gestärkt durch diese Erfolge wurde Reza Khan im Jahre 1923 Premierminister. Bestrebungen, in Analogie zur Ausrufung der türkischen Republik aus dem Iran eine Republik mit Reza Khan als erstem Präsidenten zu machen, scheiterten am Widerstand der Geistlichkeit.[39][40] Schließlich setzte Ende 1925 das Parlament den letzten Kadscharen-Schah ab und erklärte Reza Khan zu Reza Schah Pahlavi.[37] Er krönte sich im April 1926 selbst.[41][42]

    Pahlavis
     
    Flagge Irans während der Pahlavizeit

    Reza Schah war ein energischer Führer[41] und der erste seit langem, der echte Reformen anging.[43] Ein modernes Bildungssystem wurde eingeführt und das Justizsystem reformiert. Die Gerichtsbarkeit ausländischer Mächte über ihre Bürger im Iran wurde abgeschafft. Ein staatliches Tee- und Zuckermonopol wurde geschaffen; mit den Einnahmen daraus wurde die Transiranische Eisenbahn gebaut; auch Straßen und andere Bahnlinien entstanden. Die ausländischen Banken wurden verstaatlicht, neue Banken gegründet. Die Lage der Frauen wurde verbessert; für alle Männer mit Ausnahme der Geistlichen wurde westliche Kleidung vorgeschrieben, Frauen wurde der Schleier verboten.[44][37] Im Jahre 1925 wurde die allgemeine Wehrpflicht eingeführt und teils mit Gewalt durchgesetzt, somit wurden gegen den Widerstand von Geistlichkeit und Landbesitzern alle jungen Männer des Landes aus ihren traditionellen Werdegängen herausgerissen und durchliefen eine nationalistisch-säkulare Ausbildung.[45][46] Das Gesetz zu Identität und persönlichem Stand verpflichtete alle Iraner, einen Nachnamen zu führen, sich bei den neu geschaffenen Meldebehörden registrieren zu lassen und einen Personalausweis mit sich zu führen; die Kadscharentitel wurden ersatzlos gestrichen. Diese beiden Maßnahmen schufen die Voraussetzung für die Durchsetzung eines Zentralstaates auf Kosten der lokalen Machthaber. Reza Schah begann auch die Politik der Hinwendung zum vorislamischen Iran, benutzte Krone, Mantel und Banner nach altiranischem Vorbild, führte den iranischen Kalender ein und verlangte ab 1935 – nicht ganz unbeeinflusst durch das nationalsozialistische Deutschland, zu dem der Schah gute Beziehungen unterhielt – vom Ausland, das Land Iran („Land der Arier“) und nicht mehr Persien zu nennen.[47][48][49] Reza Schah regierte jedoch diktatorisch und behielt das Parlament nur, um seiner Herrschaft den Schein von Legitimität und Verfassungsmäßigkeit zu verleihen.[49][50][51][52] Er eignete sich persönlich riesigen Grundbesitz an, veranlasste die blutige Sesshaftmachung der Nomaden, eliminierte Kritiker und im späteren Verlauf seiner Herrschaft auch Mitstreiter.[53][54][55][56]

    Obwohl Reza Schah seinen Aufstieg maßgeblich britischem Einfluss zu verdanken hatte, setzte er alles daran, den Einfluss Großbritanniens auf das Geschehen im Iran zu beschneiden. Sein Versuch, die USA als Gegengewicht zu Großbritannien und der Sowjetunion zu positionieren, misslang. Das damals nationalsozialistisch regierte Deutschland übernahm diese Rolle gern und wurde in der Folge wichtigster Partner des Iran.[53][57] Nach Ausbruch des Zweiten Weltkrieges verlangte Großbritannien den Eintritt in den Krieg auf Seiten der Alliierten und die Ausweisung der zahlreichen deutschen Berater, was Reza Schah erst nach längerem Zögern zusagte. Die iranische Regierung erklärte die Neutralität des Iran und forderte von Großbritannien und der Sowjetunion die Respektierung dieser Entscheidung. Um den Zugriff auf die Ölvorkommen und um den Nachschub für militärisches Material an die Sowjetunion über die Transiranische Eisenbahn zu sichern, marschierten britische und sowjetische Truppen am 25. August 1941 ohne Kriegserklärung in den Iran ein (siehe: Anglo-sowjetische Invasion des Iran). Der Widerstand der iranischen Armee brach nach 48 Stunden zusammen.[58] Reza Schah wurde zur Abdankung gezwungen. Es gab keinen Aufschrei der Öffentlichkeit,[59] sein damals 22-jähriger Sohn folgte ihm auf dem Thron nach.[53]

    Das Jahrzehnt, das unmittelbar auf diese Ereignisse folgte, ist im Iran unter dem Namen Wiedergeburt der Verfassungsmäßigkeit bekannt.[60] Es herrschten Meinungsfreiheit, Pressefreiheit und Pluralismus wie nie zuvor in diesem Land.[59] In diese Periode fallen zwei bedeutende Entwicklungen. Die Sowjetunion hatte, entgegen ihren Zusagen, ihre Truppen im Nordwest-Iran belassen und unterstützte in der Irankrise die prokommunistischen Regierungen in Iranisch-Aserbaidschan und Kurdistan. Erst auf amerikanischen Druck hin willigte die Sowjetunion ein, sich zurückzuziehen und die iranische Armee konnte die beiden sezessionistischen Staaten zerschlagen. Die zweite Entwicklung war die Verstaatlichung der Ölindustrie, die seit 1941 gefordert wurde und 1951 vom Parlament verabschiedet wurde. Die britische Regierung, die die Einnahmen der Anglo-Iranian Oil Company benötigte, organisierte in der Folge einen Boykott iranischen Öls, was zur Abadan-Krise führte und den iranischen Staat an den Rand des Bankrotts brachte. Der bis heute populäre Premierminister Mohammad Mossadegh, der am meisten mit der Verstaatlichung identifiziert wird, versuchte zur gleichen Zeit, die Kompetenzen des Schahs und des Parlaments zu beschneiden und mit Hilfe eines Ermächtigungsgesetzes selbst die Macht an sich zu reißen. Im Jahre 1953 waren die Spannungen am Höhepunkt und der Schah floh aus dem Land. Mohammad Mossadegh wurde wenig später in der Folge der gescheiterten Operation Ajax der CIA von Anhängern des Schahs gestürzt, Schah Mohammed Reza errichtete in der Folge mit Unterstützung der USA eine Autokratie.[61]

     
    Mohammad Reza Pahlavi und Farah Pahlavi, 1977

    Monarchistische Kräfte unter Führung des Generals Fazlollah Zahedi verhafteten Mossadegh. Der Schah kehrte wieder in den Iran zurück. Die damalige Regierung, mit Zahedi als Premierminister, begann neue Verhandlungen mit einem internationalen Konsortium von Ölgesellschaften. Die Verhandlungen dauerten mehrere Jahre. Am Ende stand ein Abkommen, das bis zur ersten Ölkrise Bestand haben sollte.

    Schah Mohammad Reza Pahlavi (1941–1979) leitete ab 1963 mit der „Weißen Revolution“ umfangreiche wirtschaftliche, politische und soziale Reformen ein. Mit den steigenden Öleinnahmen konnte ein Industrialisierungsprogramm aufgelegt werden, das den Iran in wenigen Jahren von einem Entwicklungsland zu einem aufstrebenden Industriestaat machte. Aktives und passives Frauenwahlrecht wurden im September 1963 eingeführt.[62][63] Industrialisierung und gesellschaftliche Modernisierung führten von Beginn an zu Spannungen mit den konservativen Teilen der schiitischen Geistlichkeit. Insbesondere der Ajatollah Ruhollah Chomeini sprach sich bereits 1963 gegen das Reformprogramm aus. Neben der islamischen Opposition, der Fedajin-e Islam, bildete sich eine Linke Guerillabewegung im Iran, die das Land mit „bewaffnetem Kampf“ verändern wollte. Die ab 1977 erfolgende politische Liberalisierung ermöglichte es der Opposition, sich zu organisieren. Es kam zu gewaltsamen Demonstrationen, Mord- und Brandanschlägen, die das Land in seinen Grundfesten erschütterten. Nach der Konferenz von Guadeloupe im Januar 1979, auf der der französische Präsident Valéry Giscard d’Estaing, Präsident Jimmy Carter aus den Vereinigten Staaten, Premierminister James Callaghan aus dem Vereinigten Königreich und Bundeskanzler Helmut Schmidt beschlossen hatten, den Schah nicht mehr zu unterstützen und das Gespräch mit Ajatollah Ruhollah Chomeini zu suchen, verließ Mohammad Reza Pahlavi den Iran. Die islamische Revolution hatte begonnen.

    Islamische Revolution und Republik
     
    Chomeinis Ankunft am 1. Februar 1979

    Am 1. Februar 1979 kehrte Ruhollah Chomeini aus dem französischen Exil zurück; dieser Tag wird seitdem als staatlicher Gedenktag, genannt Fadschr (Morgenröte), gefeiert. Rasch etablierte er sich als oberste politische Autorität und begann aus der ehemals konstitutionellen Monarchie eine „Islamische Republik“ zu formen, unter anderem durch sukzessive und gewaltsame Ausschaltung aller anderen revolutionären Gruppen. Seine Politik war von einer antiwestlichen Linie geprägt und schreckte auch nicht vor Terror und Massenhinrichtungen zurück. Mit zahlreichen ehemaligen Anhängern – so seinem designierten Nachfolger Großajatollah Hossein Ali Montazeri – kam es darüber zum Bruch.

     
    Mohammad Chātami

    Von 1980 bis 1988 befand sich der Iran im Ersten Golfkrieg, nachdem der Irak angegriffen hatte. Im Jahr 1988 ließ das theokratische Regime auf Weisung des obersten Führers Ajatollah Chomeini politische Gefangene in Massen hinrichten. Die anhaltende internationale Isolation des Iran lockerte sich zeitweise Ende der 1990er Jahre. Mit dem überraschenden Wahlsieg Mohammad Chātamis bei den Präsidentschaftswahlen 1997 etablierte sich die politische Bewegung islamischer Reformer im iranischen Parlament. So gelang es Chātami zu Beginn seiner Amtszeit, eine Liberalisierung der nationalen Presse durchzusetzen. Die systemkritischen Stimmen bekamen dadurch (etwa Mashallah Shamsolvaezin in den Zeitungen Neshat und Asr-e Azadegan[64]) ein öffentliches Organ, um ihrem Reformwillen Nachdruck zu verleihen.

    Das Aufleben der Pressefreiheit dauerte nicht sehr lange an. Der Wächterrat machte die Gesetze mit Verweis auf die Unverträglichkeit mit dem Islam rückgängig und blockierte fortan nahezu alle Reformversuche des Parlaments. Seitdem sehen sich die sogenannten Reformer mit großen Vertrauensverlusten in den reformwilligen Bevölkerungsgruppen konfrontiert. Die Enttäuschung über die Ohnmacht des Parlaments führte bei den Kommunalwahlen im Jahr 2003 zu einer sehr geringen Wahlbeteiligung (Landesschnitt 36 %, in Teheran 25 %) und zu einem klaren Sieg der konservativen Kräfte.

    Präsidentschaft Ahmadineschads
     
    Großdemonstration in Teheran am 17. Juni 2009

    Die Präsidentschaftswahl am 17. Juni 2005 setzte eine Zäsur, zumal Chātami nach zwei Amtszeiten nicht erneut kandidieren durfte. Durch die Wahl des konservativen Mahmud Ahmadineschad zum Präsidenten und seine konfrontative Außen- sowie repressive Innenpolitik nahm die internationale Isolation erneut zu. Insbesondere seine Wiederwahl im Jahr 2009, die von zahlreichen Manipulationsvorwürfen begleitet wurde, führte zu massiven Protesten im Land, die trotz gewaltsamer Niederschlagung auch friedlicher Demonstrationen vor allem gegen Ende 2009 weiter zunahmen.[65][66] Dabei stand der volksnah auftretende und Subsidien verteilende Ahmadineschād zusätzlich mit noch radikaleren, radikal-orthodoxen religiösen Gruppen um die einflussreichen, eschatologischen Geistlichen Dschannati, Yazdi und Ahmad Chatami in Konflikt, denen es mehrfach – auch mit Hilfe des Parlaments – gelang, Minister und Vertraute Ahmadineschāds zum Rücktritt zu zwingen. Andere Minister blieben gegen den Willen des Präsidenten mit Unterstützung radikal-orthodoxer Kreise im Amt, konnten aber nicht ihre von Ahmadineschād gestützten Staatssekretäre entlassen.[67][68] Die Geistlichen warfen Ahmadineschād vor, einen national-islamischen Kurs, statt eines islamischen Kurses zu verfolgen. Schüler dieser orthodoxen Geistlichen (Haghani-Schule in Ghom) besetzen zahlreiche Schlüsselposition im iranischen Militär und Geheimdienst.

    Resultat der Konflikte waren Drohungen gegen Ahmadineschād[69] und die Radikalisierung von Justiz, Exekutive und Legislative. So forderten Parlamentsabgeordnete 2011 den Tod der ebenfalls systemtreuen, bei den Präsidentschaftswahlen 2009 unterlegenen Oppositionskandidaten Mussawi und Karrubi,[70] beide wurden gemeinsam mit ihren Ehefrauen unter offiziell nicht zugegebenen und illegalen Hausarrest gesetzt, was weltweit scharf kritisiert wurde.[71] Der systemtreue ehemalige Präsident Rafsandschāni verlor den einflussreichen Posten als Vorsitzender des Expertenrats an einen greisen Haghani-Vertreter. Die Vertrauten und Kinder des ehemals als „Richelieu der Iranischen Revolution“ bezeichneten Milliardärs[72] wurden Objekt von mobbenden, gewaltsamen Basidsch-e Mostaz'afin-Ausschreitungen auf der Straße.

    Ein weiteres Resultat dieser Radikalisierung war eine zunehmende internationale wirtschaftliche und politische Isolation, in deren Folge Privatvermögen eingefroren und Reiseverbote sowie weitere Sanktionen[73][74] gegen zahlreiche hochrangige iranische Militärs, Polizisten, Richter und Staatsanwälte u. a. durch die Europäische Gemeinschaft im April 2011 verhängt wurden.

    Präsidentschaft Rohanis
     
    Hassan Rohani, 2017

    Am 11. April 2013 gab Hassan Rohani, der für iranische Verhältnisse als moderat und politisch dem ehemaligen Präsidenten Rafsandschani nahestehend gilt, seine Kandidatur für die Präsidentschaftswahl im Juni 2013 bekannt. Er bekundete u. a. die Absicht, eine Bürgerrechts-Charta einzuführen, die Wirtschaft wiederaufzubauen und die Zusammenarbeit mit der Weltgemeinschaft zu verbessern, also insbesondere die Isolation des Iran und die Sanktionen, die zu einer verheerenden Wirtschaftskrise führten, aufgrund des Streits um das iranische Atomprogramm zu überwinden. Im Wahlkampf verteidigte Rohani vehement sein Vorgehen als Chefunterhändler und beharrte in einem TV-Interview darauf, dass es auch unter seiner Verhandlungsführung nie einen Stopp des Atomprogramms gegeben habe, der Ausbau des iranischen Atomprogrammes vielmehr erfolgreich vorangetrieben wurde.[75][76][77] „Besonnenheit und Hoffnung“ sei das Motto der Regierung, die er bilden wolle. Nach den vorläufigen Angaben des Innenministeriums gewann Rohani mit 18.613.329 Stimmen (50,71 %) bereits in der ersten Runde die Wahl.[78]

    Kurz vor einem Besuch Rohanis bei der UN-Vollversammlung in New York am 25. September 2013 kündigte er gemeinsam mit dem obersten religiösen und politischen Führer Ali Chamenei an, dass sich die mit Ahmadineschād eng verbundene Iranische Revolutionsgarde künftig aus der Politik fernhalten solle.[79] Zudem wurden um den 18. September 2013 rund ein Dutzend politische Gefangene vorzeitig aus der Haft entlassen, u. a. die Menschenrechtsaktivistin Nasrin Sotudeh. Einige Beobachter werteten dies als ersten Ansatz Rohanis, sein Wahlversprechen umzusetzen, im Iran künftig mehr politische Freiheiten zuzulassen, gleichzeitig aber auch als Signal für die vom Iran erhoffte Entspannung des Verhältnisses zum westlichen Ausland.[80][81] In der Tat erreichte Rohani die Aufnahme direkter Gespräche zwischen den Vereinigten Staaten und dem Iran bezüglich des Atomstreits.[82] Andere, wie Human Rights Watch, begrüßten zwar die Freilassungen, sahen darin aber nicht viel mehr als eine symbolische Geste, da weiterhin hunderte politische Gefangene in iranischen Gefängnissen säßen. Auch müsse das Regime dafür sorgen, dass die Freigelassenen nicht erneut Ziel der Sicherheitskräfte und der Justiz würden.[83] Auch die iranische Friedensnobelpreisträgerin Schirin Ebadi und Amnesty International kritisierten die Menschenrechtsbilanz Rohanis[84][85][86] und die stark gestiegene Zahl der Hinrichtungen scharf.[87][88]

     
    Feiern zur Präsidentschaftswahl im Iran 2017 (Die Farbe Lila, für Rohani stehend, trugen bereits bei seiner Wahl 2013 seine Anhänger[89])

    Zwar zeigte Rohani nicht die exzessive israelfeindliche Rhetorik seines Vorgängers, vollzog inhaltlich jedoch keinen Wandel. So erklärte er anlässlich des al-Quds-Tags 2014, es könne für die Palästinenser keinen diplomatischen Ausweg, sondern nur den des Widerstands geben:[90] „Was die Zionisten in Gaza machen (Operation Protective Edge), ist ein unmenschlicher Völkermord, daher muss die islamische Welt heute einheitlich ihren Hass und Widerstand gegen Israel erklären.“[90] Zudem verneinte er bei einem Podiumsgespräch auf dem 44. Jahrestreffen des Weltwirtschaftsforums Nachfragen des WEF-Gründers Klaus Schwab, ob er auch freundschaftliche Beziehungen zu Israel anstrebe, das von der Islamischen Republik Iran bisher nicht anerkannt wurde.[91] Auch seine Betonung einer friedlichen Nutzung der Kernkraft sowie sein Angebot zur Vermittlung im syrischen Bürgerkrieg, in dem der Iran auf Seiten Baschar al-Assads involviert ist, sorgten Mitte September 2013 für internationale Aufmerksamkeit.[92][93] Kritische Stimmen bemerkten, Rohani tue so, „als sei er ein neutraler Beobachter“, obwohl Iran längst Kriegspartei ist.[94]

    Mit dem Abschluss des Vertrags über das Iranische Atomprogramm am 14. Juli 2015 mit den UN-Vetomächten und Deutschland erreichte die iranische Führung den Austritt des Iran aus seiner internationalen Isolation[95] und mit dem Abkommen von Wien am 16. Januar 2016 die Aufhebung der internationalen Sanktionen.[96] Davon versprachen sich der Iran wie auch westliche Wirtschaftsvertreter jeweils einen deutlichen Wachstumsschub für ihre Länder.[97][98]

    Bei der Präsidentschaftswahl am 19. Mai 2017 wurde Rohani wiedergewählt. Im Mai 2018 kündigte US-Präsident Donald Trump das Atom-Abkommen mit dem Iran auf und kündigte neue Sanktionen an. Der Schritt wurde von der EU, Russland und China kritisiert.[99] Als Reaktion darauf zog sich der Iran schrittweise aus dem Abkommen zurück und nahm 2019 die Urananreicherung wieder auf.[100]

    In Folge der gezielten Tötung von Qasem Soleimani durch US-amerikanische Streitkräfte im Irak zu Beginn des Jahres 2020 gab es eine mehrtägig verordnete Staatstrauer und mehrere Trauermärsche mit bis zu mehr als eine Million Teilnehmern.[101][102] Dabei kam es zu einer Massenpanik bei einem Trauerzug in Kerman mit ca. 40 Toten und mehreren hundert Verletzten.[103]

    Proteste im Iran 2019/2020

    Bei einer zweiwöchigen Unruhe im November 2019 (den gewalttätigsten Ausschreitungen seit 1979) wegen einer drastischen Benzinpreiserhöhung kamen laut zwei anonymen Insidern des iranischen Innenministeriums und der Nachrichtenagentur Reuters etwa 1500 Demonstranten ums Leben, da der Staat die Proteste gewaltsam niederschlagen ließ.[104][105] Durch Scharfschützen der Sicherheitskräfte seien Genickschüsse auf hunderte von Demonstranten abgegeben worden.[106] Nach Recherchen geht Amnesty International von 324 bekannten Toten durch die Proteste aus.[107] Die iranische Regierung wies die Angaben von Amnesty als grundlose Behauptungen zurück.[108][104] Das Internet im Land war während der Ausschreitungen für einige Tage auf staatliche Anordnung hin zumindest teilweise gesperrt, um die Verbreitung von Informationen über die Proteste zu verhindern.[109] Der Internet-Blackout dauerte etwa fünf Tage an.[110]

    Die ersten regimekritischen Proteste seit 2009, an denen die Mittelschicht teilnahm, fanden im Januar 2020 auf dem Gelände der Amirkabir-Universität in Teheran statt. Die Studenten riefen „Reformer, Konservative, das Spiel ist aus!“ Am 11. Januar gingen Tausende in Teheran auf die Straße und riefen „Arbeiter, Studenten, wir sind eine Einheit!“ und am nächsten Tag hatten sich noch mehr Demonstranten, auch in anderen iranischen Städten, auf allen Azadi-Plätzen (von azadi „Freiheit“) versammelt, wo auch „Tod dem Diktator“ und „Wir wollen keine Herrschaft der Revolutionsgarde“ zu hören war.[111]

    Präsidentschaft Raisis

    Seit dem 3. August 2021 ist der als ultrakonservativ geltende Ebrahim Raisi Präsident des Iran.[112][113][114]

    Proteste im Iran 2022

    Seit September 2022 kommt es nach dem vermutlich durch Polizeigewalt verursachten Tod von Jina Mahsa Amini zu landesweiten Protesten, bei denen Stand November 2022 mehr als 400 Demonstranten durch staatliche Gewalt getötet wurden.[115][116]

    Erika Bleibtreu: Iran von prähistorischer Zeit bis zu den Medern. Kurzer Einblick in sechs Jahrtausende iranischer Kulturgeschichte. In: Wilfried Seipel (Hrsg.): 7000 Jahre persische Kunst. Meisterwerke aus dem Iranischen Nationalmuseum in Teheran: Eine Ausstellung des Kunsthistorischen Museums Wien und des Iranischen Nationalmuseums in Teheran. Kunsthistorisches Museum, Wien 2001, ISBN 3-85497-018-8, S. 40–53, hier: S. 41. Erika Bleibtreu: Iran von prähistorischer Zeit bis zu den Medern. Kurzer Einblick in sechs Jahrtausende iranischer Kulturgeschichte. 2001, S. 41 und 48. Natalie Amiri: Zwischen den Welten. Von Macht und Ohnmacht im Iran. Aufbau Taschenbuch, Berlin 2022, ISBN 978-3-7466-4030-3, S. 12. Zum Sassanidenreich siehe einführend Michael Bonner: The Last Empire of Iran. Piscataway 2020. Monika Gronke: Geschichte Irans, Von der Islamisierung bis zur Gegenwart. 3. Auflage. C.H. Beck Verlag, 2009, ISBN 978-3-406-48021-8, S. 17. Vgl. auch Bertold Spuler: Les Iraniens et le gouvernement des Arabes au début de la domination de l’Islam. In: Orientalia Suecana. Band 33–35, 1984–1986, S. 395–400. Monika Gronke: Geschichte Irans, Von der Islamisierung bis zur Gegenwart. 3. Auflage. C.H. Beck Verlag, 2009, ISBN 978-3-406-48021-8, S. 28. Monika Gronke: Geschichte Irans, Von der Islamisierung bis zur Gegenwart. 3. Auflage. C.H. Beck Verlag, 2009, ISBN 978-3-406-48021-8, S. 16–19. Monika Gronke: Geschichte Irans, Von der Islamisierung bis zur Gegenwart. 3. Auflage. C.H. Beck Verlag, 2009, ISBN 978-3-406-48021-8, S. 31–33. Monika Gronke: Geschichte Irans, Von der Islamisierung bis zur Gegenwart. 3. Auflage. C.H. Beck Verlag, 2009, ISBN 978-3-406-48021-8, S. 39–41. Monika Gronke: Geschichte Irans, Von der Islamisierung bis zur Gegenwart. 3. Auflage. C.H. Beck Verlag, 2009, ISBN 978-3-406-48021-8, S. 48–49. Monika Gronke: Geschichte Irans, Von der Islamisierung bis zur Gegenwart. 3. Auflage. C.H. Beck Verlag, 2009, ISBN 978-3-406-48021-8, S. 51. Monika Gronke: Geschichte Irans, Von der Islamisierung bis zur Gegenwart. 3. Auflage. C.H. Beck Verlag, 2009, ISBN 978-3-406-48021-8, S. 58. Monika Gronke: Geschichte Irans, Von der Islamisierung bis zur Gegenwart. 3. Auflage. C.H. Beck Verlag, 2009, ISBN 978-3-406-48021-8, S. 72. Monika Gronke: Geschichte Irans, Von der Islamisierung bis zur Gegenwart. 3. Auflage. C.H. Beck Verlag, 2009, ISBN 978-3-406-48021-8, S. 82. Monika Gronke: Geschichte Irans, Von der Islamisierung bis zur Gegenwart. 3. Auflage. C.H. Beck Verlag, 2009, ISBN 978-3-406-48021-8, S. 85. Monika Gronke: Geschichte Irans, Von der Islamisierung bis zur Gegenwart. 3. Auflage. C.H. Beck Verlag, 2009, ISBN 978-3-406-48021-8, S. 87. Monika Gronke: Geschichte Irans, Von der Islamisierung bis zur Gegenwart. 3. Auflage. C.H. Beck Verlag, 2009, ISBN 978-3-406-48021-8, S. 88. Ervand Abrahamian: A History of Modern Iran. Cambridge University Press, 2008, ISBN 978-0-521-52891-7, S. 38. Monika Gronke: Geschichte Irans, Von der Islamisierung bis zur Gegenwart. 3. Auflage. C.H. Beck Verlag, 2009, ISBN 978-3-406-48021-8, S. 92. Wilhelm Litten: Die neue persische Verfassung. Übersicht über die bisherige gesetzgeberische Arbeit des persischen Parlaments. In: Beiträge zur Kenntnis des Orients. Jahrbuch der Münchener Orientalischen Gesellschaft. Band 6, 1908, S. 1–51, (online auf archive.org). Mahnaz Shirali: The Mystery of Contemporary Iran. 1. Auflage. Transaction Publishers, New Brunswick 2015, ISBN 978-1-4128-5462-7, S. 23–25. ↑ a b c d Monika Gronke: Geschichte Irans, Von der Islamisierung bis zur Gegenwart. 3. Auflage. C.H. Beck Verlag, 2009, ISBN 978-3-406-48021-8, S. 97. Michael Axworthy: Revolutionary Iran: A History of the Islamic Republic. 1. Auflage. Penguin Books, London 2013, ISBN 978-1-84614-291-8, S. 28. Ervand Abrahamian: A History of Modern Iran. 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Natalie Amiri: Zwischen den Welten. Von Macht und Ohnmacht im Iran. Aufbau, Berlin 2021, ISBN 978-3-351-03880-9; Taschenbuchausgabe ebenda 2022, ISBN 978-3-7466-4030-3, S. 202–203. Vgl. auch Mohammad Gholi Majd: The Great Famine and Genocide in Persia. University Press of America, 2003. Ervand Abrahamian: A History of Modern Iran. Cambridge University Press, 2008, ISBN 978-0-521-52891-7, S. 60. Gavin R. G. Hambly: The Cambridge History of Iran, Volume 7: From Nadir Shah to the Islamic Republic. Cambridge University Press, Cambridge 1991, ISBN 0-521-20095-4, The Pahlavi autocracy: 1921–1941, S. 221, 226–227. ↑ a b c Mahnaz Shirali: The Mystery of Contemporary Iran. 1. Auflage. Transaction Publishers, New Brunswick 2015, ISBN 978-1-4128-5462-7, S. 39–40. Ervand Abrahamian: A History of Modern Iran. Cambridge University Press, 2008, ISBN 978-0-521-52891-7, S. 68. Cyrus Ghani: Iran and the rise of Reza Shah. I.B.Tauris, London 2000, ISBN 1-86064-258-6, S. 315. Gavin R. G. Hambly: The Cambridge History of Iran, Volume 7: From Nadir Shah to the Islamic Republic. Cambridge University Press, Cambridge 1991, ISBN 0-521-20095-4, The Pahlavi autocracy: 1921–1941, S. 223–224. ↑ a b Elton L. Daniel: Culture and customs of Iran. Greenwood Press, Westport 2006, ISBN 0-313-32053-5, S. 19. Referenzfehler: Ungültiges <ref>-Tag; kein Text angegeben für Einzelnachweis mit dem Namen Axworthy37. Monika Gronke: Geschichte Irans, Von der Islamisierung bis zur Gegenwart. 3. Auflage. C.H. Beck Verlag, 2009, ISBN 978-3-406-48021-8, S. 99. Referenzfehler: Ungültiges <ref>-Tag; kein Text angegeben für Einzelnachweis mit dem Namen Axworthy39. Referenzfehler: Ungültiges <ref>-Tag; kein Text angegeben für Einzelnachweis mit dem Namen Abrahamian77. Gavin R. G. Hambly: The Cambridge History of Iran, Volume 7: From Nadir Shah to the Islamic Republic. Cambridge University Press, Cambridge 1991, ISBN 0-521-20095-4, The Pahlavi autocracy: 1921–1941, S. 227, 741. Barry Rubin, Wolfgang G. Schwanitz: Nazis, Islamists, and the Making of the Modern Middle East. Yale University Press (2014), ISBN 0-300-14090-8. S. 114 in der Google-Buchsuche Rashid Khatib-Shahidi: German Foreign Policy Towards Iran Before World War II: Political Relations, Economic Influence and the Bank of Persia. I.B.Tauris & Co Ltd (2013), ISBN 1-84885-324-6. S. 160 in der Google-Buchsuche ↑ a b Monika Gronke: Geschichte Irans, Von der Islamisierung bis zur Gegenwart. 3. Auflage. C.H. Beck Verlag, 2009, ISBN 978-3-406-48021-8, S. 100. Ervand Abrahamian: A History of Modern Iran. Cambridge University Press, 2008, ISBN 978-0-521-52891-7, S. 74. Gavin R. G. Hambly: The Cambridge History of Iran, Volume 7: From Nadir Shah to the Islamic Republic. Cambridge University Press, Cambridge 1991, ISBN 0-521-20095-4, The Pahlavi autocracy: 1921–1941, S. 232. Cyrus Ghani: Iran and the rise of Reza Shah. 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ATOM-ABKOMMEN: Irans Eintrittskarte in den Klub der Mächtigen Handelsblatt 14. Juli 2015; abgerufen am 19. Januar 2016. Analyse: Deutsche Wirtschaft wittert Milliarden-Geschäfte Trump verkündet Ausstieg aus Iran-Abkommen. In: spiegel.de. 8. Mai 2018, abgerufen am 23. Dezember 2019. Iran startete Anreicherung in Atomanlage. In: orf.at. 8. Mai 2018, abgerufen am 23. Dezember 2019. Deutsche Welle (www.dw.com): Hunderttausende bei Trauermarsch für Soleimani | DW | 6. Januar 2020. Abgerufen am 7. Januar 2020 (deutsch). Jurik Caspar Iser, AP, Reuters, dpa: Iran: Tote durch Massenpanik bei Begräbnis von Kassem Soleimani. In: Die Zeit. 7. Januar 2020, ISSN 0044-2070 (zeit.de [abgerufen am 7. Januar 2020]). Trauerzug für getöteten General: Iranisches Staatsfernsehen meldet Dutzende Tote nach Massenpanik. In: Spiegel Online. 7. Januar 2020 (spiegel.de [abgerufen am 7. Januar 2020]). ↑ a b Deutsche Welle (www.dw.com): Bericht: Iran geht von 1500 Toten bei Unruhen aus | DW | 23. Dezember 2019. Abgerufen am 7. Januar 2020 (deutsch). Offenbar 1.500 Tote bei November-Unruhen im Iran. In: orf.at. 23. Dezember 2019, abgerufen am 23. Dezember 2019. Natalie Amiri: Zwischen den Welten. Von Macht und Ohnmacht im Iran. Aufbau, Berlin 2021, ISBN 978-3-351-03880-9; Taschenbuchausgabe ebenda 2022, ISBN 978-3-7466-4030-3, S. 224. Ulrich von Schwerin: Ein Volkstribunal will Licht ins Dunkel der Repression in Iran bringen. In: nzz.ch. 17. November 2021, abgerufen am 17. November 2022. Iran weist Berichte über Opferzahlen zurück. In: orf.at. 25. Dezember 2019, abgerufen am 25. Dezember 2019. Internet bleibt gestört im Iran. In: diepresse.com. 22. November 2019, abgerufen am 23. Dezember 2019. Natalie Amiri: Zwischen den Welten. Von Macht und Ohnmacht im Iran. Aufbau, Berlin 2021, ISBN 978-3-351-03880-9; Taschenbuchausgabe ebenda 2022, ISBN 978-3-7466-4030-3, S. 185. Natalie Amiri: Zwischen den Welten. Von Macht und Ohnmacht im Iran. Aufbau, Berlin 2021, ISBN 978-3-351-03880-9; Taschenbuchausgabe ebenda 2022, ISBN 978-3-7466-4030-3, S. 94 und 224–226. spiegel.de: Extrem niedrige Wahlbeteiligung: Hardliner Ebrahim Raisi wird neuer Präsident in Iran. 19. Juni 2021, abgerufen am 25. September 2022. https://www.tehrantimes.com/news/463693/Leader-endorses-Ebrahim-Raisi-as-president https://iranintl.com/en/iran/raisi-endorsement-ceremony-reflective-insider-politics https://www.tagesschau.de/ausland/iran-demonstration-gewalt-101.html https://www.t-online.de/nachrichten/ausland/internationale-politik/id_100086118/protestierende-im-iran-berichten-die-regierung-toetet-die-menschen-brutal-.html
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Stay safe
  • Sicherheit

    Reisen in den Iran sind grundsätzlich so sicher wie in jedes andere touristische Land! Andere diesbezügliche Meldungen sind längst überholt und renovierungsbedürftig. Es besteht kein Sicherheitsrisiko (weder für Frauen, noch für jüdische Menschen - sämtliche abrahamitischen Religionen genießen weitgehende Religionsfreiheit. Dies gilt auch für Homosexuelle sowie politische bzw. religiöse Minderheiten, wenn neben allgemeinen auch einige spezielle Vorsichtsmaßnahmen beachtet werden:

    Das Gepäck nicht unbeaufsichtigt lassen, nicht mit Schmuck (was hat der auf Reisen verloren?) oder Geld protzen - auch wenn Taschendiebstahl nicht häufiger vorkommt als anderswo. Den Pass oder die Identitätskarte nie aus den Händen geben (in vielen Hotels, besonders in Isfahan und Teheran wird jedoch verlangt, dass der Pass zum Schutz vor Diebstahl an der Rezeption deponiert wird). Nicht in den Konflikt mit dem iranischen Gesetz kommen (besonders Alkohol und Drogen jeglicher Art, die Strafen sind sehr hoch). Sexuelle Beziehungen sind nur in der Ehe erlaubt. Homosexuelle Handlungen sind strafbar. Nach iranischem Verständnis unzüchtiges Verhalten wird streng geahndet; teilweise wird es mit der Todesstrafe geahndet. Keine Religionsausübung einer „Nichtmuslimischen Religion“ in der Öffentlichkeit. Sich entsprechend kleiden, Frauen mit bedeckten Schultern, Armen und Beinen und mit Kopftuch, Männer mit Hemd oder T-Shirt, auf keinen Fall kurze Hosen (die Bekleidungsvorschriften werden aber nicht mehr so rigoros gehandhabt: T-Shirts und knallenge Jeans sind bei den einheimischen Jugendlichen allerorts zu sehen, das Kopftuch „rutscht auch immer weiter nach hinten.“ (Je nach tagespolitischer Situation kann sich die Situation wieder verschärfen.) Als Frau (ohne Männerbegleitung) sollte man vorsichtig sein, wenn man mit Männern spricht, gewisse Männer könnten einen als „Freiwild“ betrachten. Oft machen europäische Frauen den Fehler das „Angebot“ lächelnd zu verneinen oder mit dem Mann zu diskutieren. Iranische Frauen sind rigoroser (und das verstehen die Männer dann auch): weitergehen und den Mann ignorieren - und dabei auf keinen Fall lächeln.

    Solange man sich an diese Regeln hält, gibt es sicher keinerlei Probleme und es werden die Iraner einen freundlich und herzlich empfangen. Diese Regeln helfen auch, Probleme von Touristen im Iran zu vermeiden, da man um diese sehr bemüht ist und keine negativen Meldungen haben will.

    In der Grenzregion zu Afghanistan sowie in den Provinzen Kerman und Sistan-Belutschestan besteht ein erhöhtes Risiko durch Schmuggler und terroristische/kriminelle Elemente.

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