Johannesburg

Johannesburg, auch iGoli/eGoli (isiZulu für ‚Ort des Goldes‘) oder iRhawutini (isiXhosa), umgangssprachlich oft Joburg oder Jozi, ist die Hauptstadt der Provinz Gauteng in Südafrika.

Johannesburg ist das größte urbane Zentrum im Großraum City of Johannesburg Metropolitan Municipality (etwa 4,95 Millionen Einwohnern, 2016 Schätzung von Stats SA) der größten Metropolregion im südlichen Afrika. Hauptstadt Südafrikas ist allerdings das rund 50 Kilometer nördlich gelegene Pretoria.

Johannesburg, auch iGoli/eGoli (isiZulu für ‚Ort des Goldes‘) oder iRhawutini (isiXhosa), umgangssprachlich oft Joburg oder Jozi, ist die Hauptstadt der Provinz Gauteng in Südafrika.

Johannesburg ist das größte urbane Zentrum im Großraum City of Johannesburg Metropolitan Municipality (etwa 4,95 Millionen Einwohnern, 2016 Schätzung von Stats SA) der größten Metropolregion im südlichen Afrika. Hauptstadt Südafrikas ist allerdings das rund 50 Kilometer nördlich gelegene Pretoria.

 Ort des ersten Goldfundes in Johannesburg Goldminen bei Johannesburg
Juli 1911, Ballonaufnahme von Eduard Spelterini Johannesburg 1896 Johannesburg Juli 1911, Ballon-
aufnahme von Eduard Spelterini

Die Region rund um Johannesburg war schon vor Millionen von Jahren von Vormenschen bewohnt. Ein 3,3 Millionen Jahre alter Hominide der Gattung Australopithecus africanus, der in den Sterkfontein-Höhlen nordwestlich von Johannesburg im Jahr 1998 ausgegraben wurde, ist das älteste bisher gefundene, vollständige menschliche Skelett.

Später, vor etwa 10.000 bis 25.000 Jahren, wurde das südliche Afrika von den San, einem Nomadenvolk besiedelt. Die San lebten in der Region um Johannesburg bis etwa in das 11. Jahrhundert n. Chr., als sie von den Bantu immer weiter in unwirtliche Gegenden verdrängt wurden.

Nachdem um 1880 zuerst in den östlichen Gebieten des damaligen Transvaal um Barberton und Pilgrim’s Rest Gold gefunden worden war, entdeckten Goldgräber 1886 weitere Vorkommen am Witwatersrand, die sich schließlich als ein Teil der größten Goldlagerstätte der Welt erweisen sollten.

Die Stadt wurde als kleine Goldgräber-Siedlung und Zeltstadt gegründet; als Gründungsdatum gilt der 4. Oktober 1886. Mit der Entdeckung des Goldes in zu Tage tretenden Konglomeratlagen (Reef genannt) wanderten Tausende Arbeiter und Glücksritter aus dem Vereinigten Königreich, der Kapkolonie und anderen Ländern in die burischen Gebiete ein und ließen sich in Johannesburg nieder. Innerhalb von zehn Jahren wuchs die Stadt auf über 100.000 Einwohner heran. Der ökonomische Wert dieses Landstriches stieg rasant, was zu Spannungen zwischen den Buren, die während des 19. Jahrhunderts die Herrschaft über die Region hatten, und den Briten führte, die ihren Höhepunkt im Zweiten Burenkrieg zwischen 1899 und 1902 fanden. Die Buren verloren den Krieg und auch die Kontrolle über die Südafrikanische Republik an die Briten.

Durch Papst Leo XIII. wurde 1886 auch die römisch-katholische Apostolische Präfektur Transvaal gegründet, aus der 1951 das Bistum Johannesburg hervorging, das 2007 zum Erzbistum Johannesburg erhoben wurde. Hauptkirche des Erzbistums ist die Christkönigs-Kathedrale.

Als die Briten 1910 die Südafrikanische Union ausriefen, ebnete dies den Weg für den organisierten Bergbau. Allerdings installierte die südafrikanische Regierung in dieser Zeit ein strenges Rassensystem. Die Zuwanderung von Schwarzen und Indern wurde streng reglementiert. Die schwarze und farbige Bevölkerung wurde gezwungen, in nach Rassen getrennte Gebiete, die zuvor von der weißen Regierung oft willkürlich festgelegt wurden, umzuziehen. Dadurch entstanden riesige Barackensiedlungen, die sogenannten Townships, rund um Johannesburg, von denen das Konglomerat Soweto (kurz für: South Western Townships) das bekannteste ist. Hier lebte auch Nelson Mandela viele Jahre; sein Haus in Orlando ist heutzutage eine Touristenattraktion. Zudem wurde der nicht-weißen Bevölkerung verboten, qualifizierte Arbeiten anzunehmen, und zahlreiche Schwarze, etwa aus Basutoland, mussten als Wanderarbeiter in Johannesburgs Goldminen arbeiten.

Trotz dieser radikalen Trennungspolitik war beispielsweise der Stadtteil Sophiatown zu Beginn des 20. Jahrhunderts ein lebendiges Viertel der Stadt, in dem Menschen unterschiedlicher Hautfarben mehr oder weniger friedlich nebeneinander lebten. Ab 1955 wurde das alte Sophiatown Opfer der Apartheid-Politik der burisch dominierten Nationalpartei, die damals die Regierung Südafrikas stellte. Das gesamte Gebiet wurde zu einem „whites-only area“ (Gebiet nur für Weiße) erklärt, alle Andersfarbigen zum Umzug gezwungen und fast alle Häuser abgerissen. Das Stadtviertel bekam fortan den ironischen afrikaansen Namen Triomf (zu deutsch ‚Triumph‘).

1976 brachen große und blutige Unruhen in Johannesburg und vor allem in Soweto aus. Der Schüler- und Studentenrat von Soweto organisierte Demonstrationen gegen die geplante Einführung von Afrikaans, das damals als die Sprache der Unterdrücker angesehen wurde, als mit Englisch gleichberechtigte Unterrichtssprache in schwarzen Schulen. Am 16. Juni 1976 schoss die Polizei auf eine Schülerdemonstration. In den folgenden 12 Monaten starben mehr als 550 Menschen (zumeist Jugendliche) bei Demonstrationen gegen das Apartheid-Regime. Das bekannteste Opfer dieser Unruhen war der zwölfjährige Hector Pieterson.

Seitdem die Apartheid Anfang der 1990er Jahre abgeschafft wurde, gelten die diskriminierenden Rassengesetze auch in Johannesburg nicht mehr. Die von Schwarzen bewohnten Townships, aber auch weitere Vororte wie Sandton wurden 1995 in die Stadt integriert, die seither als City of Johannesburg Metropolitan Municipality firmiert. Viele Stadtteile werden heute von Menschen verschiedener Hautfarben bewohnt.

Die größten Problem des Großraums Johannesburg sind heute die Kriminalität und die marode Infrastruktur. Als Folge wird die Innenstadt von leeren Hotels und Bürogebäuden dominiert, da viele weiße Bewohner und Firmen das Stadtzentrum aus Sicherheitsgründen verlassen haben und in die nördlichen Vororte abgewandert sind. Im 21. Jahrhundert gleicht die Innenstadt Johannesburgs vielfach einem Slum. Die von Unternehmen verlassenen Hochhäuser sind teilweise von Obdachlosen besetzt. Nachts liegen weite Teile der Stadt im Dunkeln, weil die Straßenbeleuchtung infolge von Materialdiebstahl ausgeschlachtet wurde. Auch der Schienennahverkehr ist wegen des Diebstahls von Hochspannungsleitungen oft nicht in Betrieb.[1]

Heute ist das zwischen Johannesburg und Pretoria liegende Midrand das Hauptzentrum für viele internationale Firmen. Das Zentrum der südafrikanischen Finanzbranche befindet sich in Sandton nördlich des Stadtzentrums.

Obwohl die Minen der Stadt schon seit langem nicht mehr genutzt werden, da die Goldquellen erschöpft sind und neues Gold an anderen Orten gefunden wurde, wird es in isiZulu immer noch eGoli genannt, was ‚Ort des Goldes‘ bedeutet.

Bevölkerung  Johannesburg von der ISS

Die Einwohnerzahl Johannesburgs betrug bei der Volkszählung im Oktober 2011 957.441, die in 300.199 Haushalten lebten.[2] Das durchschnittliche Haushaltseinkommen betrug im Jahr 2003 etwa 99.320 Rand (rund 9.000 Euro) pro Jahr. Die Arbeitslosenquote betrug rund 37,3 %. 91 % der Arbeitslosen gehören der schwarzen Bevölkerungsgruppe an.

In den Jahren von 1998 bis 2003 stieg die Einwohnerzahl Johannesburgs um 22,2 %. Die größte Bevölkerungsgruppe stellen die bantu-stämmigen Afrikaner mit etwa 76,4 % Anteil an der Gesamtbevölkerung, gefolgt von den Weißen mit 12,3 %, Coloureds (5,6 %) und Indern (4,9 %).

Erstsprache war in der gesamten Metropolgemeinde City of Johannesburg zu 23,1 % isiZulu, zu 19,8 % Englisch, zu 9,5 % Sesotho, zu 7,6 % Setswana, zu jeweils 7,2 % Afrikaans und Sepedi, zu 6,7 % isiXhosa, zu 6,5 % Xitsonga, zu 3,2 % Tshivenda, zu 2,9 % isiNdebele, zu 0,8 % Siswati und zu 3,8 % sonstige Sprachen.[3]

42 % der Einwohner sind jünger als 24 Jahre, nur 6 % sind älter als 60 Jahre.

86 % aller Haushalte verfügen über fließendes Wasser, 80 % haben Zugang zum öffentlichen Stromnetz. Etwa 22 % der Johannesburger leben in Behelfsunterkünften oder Baracken.

19 % aller Erwerbstätigen arbeiten im Dienstleistungssektor, 18 % in der Finanzbranche, 17 % im öffentlichen und sozialen Dienst, und 12 % sind im produzierenden Sektor tätig. Nur noch 0,7 % aller Arbeiter sind im ursprünglich dominierenden Bergbau beschäftigt.

29 % der Erwachsenen haben einen Abschluss, der zum Studium berechtigt, etwa 14 % einen Universitätsabschluss. Die Analphabeten-Quote in der Stadt beträgt 7 %.

53 % der Bevölkerung gehört einer der großen christlichen Kirchen an, 24 % sind konfessionslos. 14 % sind Mitglieder afrikanischer unabhängiger Kirchen, 3 % Muslime, 1 % Juden und 1 % Hindus.

Für das Jahr 2035 wird eine Einwohnerzahl von 7,5 Millionen prognostiziert.[4]

Der Name Johannesburg

Die Herkunft des Namens Johannesburg kann nicht mit letzter Sicherheit geklärt werden. Unbestritten ist einzig die Tatsache, dass die Stadt nach einem Mann namens Johannes, ein häufiger und sehr gebräuchlicher niederländischer Name, benannt ist. Die meisten Experten gingen im Laufe der Stadtentwicklung jedoch davon aus, dass die Stadt ihren Namen von den beiden damaligen Staatsbeamten Johann Rissik und Christiaan Johannes Joubert erhielt. Diese Männer wurden kurz nach dem Goldfund 1886 zum Witwatersrand geschickt, um nach einem geeigneten Platz für eine Siedlung zu suchen, und entschieden dann, die Stadt nach ihrem gemeinsamen Vornamen Johannesburg zu nennen.[5]

Bartholomäus Grill, Fritz Schaap: Wie Südafrika kaputtgeht. In: Der Spiegel. 2. September 2023, ISSN 2195-1349 (spiegel.de [abgerufen am 3. September 2023]). Volkszählung 2011: Johannesburg (Mainplace). (englisch), abgerufen am 5. Juni 2016. Statistics South Africa: City of Johannesburg. auf www.statssa.gov.za (englisch). Abgerufen am 9. März 2021. World Urbanization Prospects - Population Division - United Nations. Abgerufen am 24. Juli 2018. How was Johannesburg named? City of Johannesburg, 2012, archiviert vom Original am 17. April 2015; abgerufen am 6. Januar 2013 (englisch).
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