Die Isle of Man TT (meist kurz TT für engl. Tourist Trophy) ist ein seit 1907 auf der Isle of Man stattfindendes Motorradrennen.

Sie gilt als das älteste, gefährlichste und umstrittenste Motorradrennen der Welt. Seit 1911 starben bei den offiziellen Trainings und Rennen der Isle of Man TT 155 Rennfahrer.

Zu der einwöchigen Serie von Wettbewerben, die im Rahmen der TT ausgetragen werden, strömen jährlich über 40.000 Rennsportfans auf die Insel, was in etwa der Hälfte der Bevölkerung des Eilandes entspricht.

Die Isle of Man TT (meist kurz TT für engl. Tourist Trophy) ist ein seit 1907 auf der Isle of Man stattfindendes Motorradrennen.

Sie gilt als das älteste, gefährlichste und umstrittenste Motorradrennen der Welt. Seit 1911 starben bei den offiziellen Trainings und Rennen der Isle of Man TT 155 Rennfahrer.

Zu der einwöchigen Serie von Wettbewerben, die im Rahmen der TT ausgetragen werden, strömen jährlich über 40.000 Rennsportfans auf die Insel, was in etwa der Hälfte der Bevölkerung des Eilandes entspricht.

Vorgeschichte

Erst nach 1900 fanden die ersten Motorradrennen auf dem Kontinent unter dem Namen Coupe International abwechselnd im Land des letzten Siegers statt. Dabei wurde ein Reglement angewendet, ein Mindest-Gewicht der Maschine samt Fahrer vorzuschreiben. Zu dieser Zeit zeichnete sich bereits ab, dass England die Spitze im Motorradrennsport einnehmen würde. Allerdings erließ schon bald die britische Regierung eine Vorschrift, die Rennen auf nicht permanenten Rennstrecken verbot.

Die Reglementierung der Kontinentalrennen hinsichtlich Gewicht, das Veranstaltungsverbot in England und der Drang nach Fortschritt im Motorradrennsport brachte die Lösung in Form eines Rundstreckenrennens auf der Isle of Man, die nicht zum Vereinigten Königreich gehört, sondern als autonomer Kronbesitz eine Sonderstellung hat und daher das Verbot nicht beachten musste.

Das erste Reglement der Tourist Trophy 1907 war einleuchtend und unkompliziert: Es gab keine Begrenzung für Motorhubraum oder Gewicht. Die Konkurrenten mussten jedoch mit einem Durchschnittsverbrauch von 3,1 Liter Benzin pro 100 km bei Einzylindermaschinen bzw. 3,8 l/100 km bei Zweizylindermaschinen auskommen (eine Gallone/4,55 Liter für 90 mi (145 km) bzw. 75 mi (121 km).) Für das Rennen 1908 wurden die Werte auf 2,8 bzw. 3,5 l/100 km gesenkt.

Ebenso war ein Werkzeugsatz mitzuführen – er wurde auch wirklich gebraucht. Die Motorräder mussten gut funktionierende Auspuffanlagen, einen richtigen Sattel, Schutzbleche und Reifen mit zwei Zoll Breite haben. Eine andere wichtige Bestimmung schrieb Pedale vor, damit man mit ihnen den Vorwärtsdrang unterstützen konnte – bei der ersten TT war also Pedalieren erlaubt.[1] Bereits 1908 wurden die Pedale verboten.

 Rem Fowler nach seinem TT-Sieg 1907Die Rennen auf der Isle of Man

Am 28. Mai 1907 fand das erste Rennen auf der Isle of Man mit 25 Fahrern statt. Es ging damals über den St. John’s Short Course, der von St. John’s über Ballacraine, Kirk Michael und Peel führte. Die rund 25 km lange Strecke war zehnmal zu umrunden. Die ersten Sieger waren Charlie Collier auf Matchless bei den Einzylindern und Rem Fowler auf Norton mit Peugeot-Motor bei den Zweizylindern. In den Jahren 1909 und 1910 wurde nur eine Klasse ausgeschrieben. Diese war sowohl für Einzylindermaschinen mit Hubräumen bis 500 cm³ als auch für Zweizylinder mit bis zu 750 cm³ offen.

1911 wurde erstmals der 60,7 km lange Snaefell Mountain Course befahren, den die Automobile schon seit 1904 nutzten. Außerdem gab es wieder zwei Kategorien, die bis heute noch namentlich existieren, die Junior-Klasse mit bis zu 350 cm³ Hubraum und die Senior-Klasse mit bis zu 500 cm³. Im Senior-Rennen gingen die ersten drei Plätze an die Marke Indian. Der Erste Weltkrieg brachte eine Unterbrechung der Rennen von 1915 bis 1919.

1920 brachte die erste Isle of Man TT nach dem Krieg eine neuerliche Erweiterung des Reglements: Lightweight 250 wurde als weitere Klasse eingeführt, fand aber erst 1922 offiziell Eingang in die Wertung. 1921 wurde die Senior-TT zum ersten und einzigen Mal von einem Fahrer mit einer 350-cm³-Maschine gewonnen. Dies gelang Howard Dowies auf A.J.S. 1925 war erstmals die gesamte Strecke asphaltiert.

Im Jahr 1927 verunglückte Archie Birkin in einem der Trainingsläufe, die damals noch in den frühen Morgenstunden im laufenden Verkehr auf dem Snaefell Mountain Course abgehalten wurden, tödlich. Er prallte mit seiner 500-cm³-McEvoy in Rhencullen beim Versuch, einem Lieferwagen auszuweichen, der in Richtung Peel unterwegs war, gegen eine Mauer und war auf der Stelle tot. Die Kurve auf der A3 zwischen Kirk Michael und Bishopscourt trägt seither den Namen Birkin’s Bend. Ab 1928 wurden daraufhin die Trainings zur Isle of Man TT und zum Manx Grand Prix nicht mehr bei laufendem Verkehr abgehalten.

Beim Rennen 1931 lag die Durchschnittsgeschwindigkeit erstmals über 80 mph (129 km/h). 1935 gewann der Ire Stanley Woods auf Moto Guzzi seinen fünften TT-Titel, nachdem er vorher schon vier Mal auf Norton gewonnen hatte. 1937 holte zum ersten Mal ein Ausländer in der Lightweight-TT, der 250er-cm³-Klasse, einen TT-Sieg: Omobono Tenni auf Moto Guzzi. Im folgenden Jahr gewann Ewald Kluge auf DKW, ebenfalls in der 250er-Klasse, als erster Deutscher ein TT-Rennen. 1939 sicherte sich Schorsch Meier auf BMW als erster Ausländer die begehrte 500er-Trophäe.

Nach dem Zweiten Weltkrieg

Nach dem Zweiten Weltkrieg zählte die Tourist Trophy von 1949 bis 1976 zur Motorrad-Straßen-Weltmeisterschaft der FIM. 1951 wurde das Programm um die 125-cm³-Klasse ergänzt. 1957, zum Goldenen Jubiläum, überwand der Schotte Bob McIntyre auf seiner 500-cm³-Gilera erstmals die 100-mph-Grenze (ca. 161 km/h). 1958 gewann MV Agusta als erste Marke alle vier Soloklassen. 1959 schickte Honda zum ersten Mal ein Team zur TT und gewann auch gleich den Teampreis.[2] 1960 siegte John Surtees zum dritten Mal hintereinander in der Senior-TT.

1961 sicherte Mike Hailwood Honda die ersten beiden Titel (in der 125er- und 250er-Klasse) und gewann auf Norton die Senior-TT. 1962 wurde – für sechs Jahre – das Reglement nochmals erweitert: die 50-cm³-Klasse (Ultralightweight-TT) kam hinzu. 1965 schaffte Jim Redman zum dritten Mal hintereinander einen Doppelsieg.[3]

Boykott des Rennens und Veränderung des Status

Nachdem Gilberto Parlotti in der WM-Saison 1972 in der Klasse bis 125 cm³ in Führung liegend tödlich verunglückt war, beschloss Giacomo Agostini, nie wieder auf dem gefährlichen Kurs zu fahren. Diesem Boykott schlossen sich Spitzenfahrer wie Phil Read, Barry Sheene und Rodney Gould an, sodass bis zur WM-Saison 1976 die Rennen mehr oder weniger nur von Privatfahrern bestritten wurden. Die FIM nahm die Tourist Trophy Ende 1976 aus der Wertung der Straßen-WM.[4] 1977 wurde mit der Formula TT als Ersatz eine neue Serie geschaffen, die ebenfalls WM-Status hatte. Diese war in drei Kategorien (TT-F1 bis TT-F3) unterteilt und bestand bis 1989 als Weltmeisterschaft, die von der neu entstandenen Superbike-Weltmeisterschaft abgelöst wurde. 1977 und 1978 war der TT-Sieger in der jeweiligen Klasse gleichzeitig Weltmeister, danach flossen weitere Rennen in die WM-Wertung ein.

Das Jubiläumsrennen der Veranstaltung fand 2007 in der Woche vom 2. bis zum 8. Juni statt. In den Jahren 2020 und 2021 wurde das Rennen wegen der weltweiten COVID-19-Pandemie abgesagt.[5]

Beitrag auszugsweise aus dem Buch "Motorrad Sport" von Peter Carrick und Helmut Krackowizer aus dem Kapitel „Die Goldenen Zwanziger und Dreißiger Jahre“ mit freundlicher Genehmigung der Erben und Inhaber des Copyrights Traum vom Feuerzeug. In: Der Spiegel. Nr. 32, 1961 (online). „Zum erstenmal starteten japanische Rennmotorräder in der berühmten ‚Tourist Trophy‘ (TT) auf der englischen Insel Man.“ Oldtimer Markt, 6/2007, Seite 20–27. MOTORRAD Revue, Ausgabe 1979, S. 102 Corona-Situation zu unsicher: Isle of Man TT fällt auch 2021 aus. In: www.motorsport-total.com. 30. November 2020, abgerufen am 2. Dezember 2020.
Fotografien von:
Ed de Quincey from Newport, Shropshire, UK - CC BY 2.0
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Phil Long from Manchester, United Kingdom - CC BY 2.0
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