Kontext von Nordkatalonien

Als Nordkatalonien (katalanisch Catalunya [del] Nord, französisch Catalogne du Nord) wird der nördliche Teil des historischen Fürstentums Katalonien bezeichnet. Er liegt heute auf französischem Territorium und ist nahezu deckungsgleich mit dem Département Pyrénées-Orientales. Die Staatsgrenze zur spanischen Autonomen Gemeinschaft Katalonien verläuft im Wesentlichen auf dem Hauptkamm der Pyrenäen. Lediglich der westliche Bereich, der heute französische Teil der Cerdanya, liegt südlich der Wasserscheide am Oberlauf des Segre.

Als Nordkatalonien (katalanisch Catalunya [del] Nord, französisch Catalogne du Nord) wird der nördliche Teil des historischen Fürstentums Katalonien bezeichnet. Er liegt heute auf französischem Territorium und ist nahezu deckungsgleich mit dem Département Pyrénées-Orientales. Die Staatsgrenze zur spanischen Autonomen Gemeinschaft Katalonien verläuft im Wesentlichen auf dem Hauptkamm der Pyrenäen. Lediglich der westliche Bereich, der heute französische Teil der Cerdanya, liegt südlich der Wasserscheide am Oberlauf des Segre.

Mehr über Nordkatalonien

Grundinformation
  • Ursprünglicher Name Catalunya del Nord
Population, Area & Driving side
  • Bevölkerung 482765
  • Fläche 4116
Verlauf
  • In den fränkischen Grenzmarken bildeten sich entlang der östlichen Pyrenäen gegen Ende des 8. Jahrhunderts die Katalanischen Grafschaften. Sie wurden Bestandteil der Spanischen Mark gegen die Mauren. Die Grafschaften nördlich des Gebirgszugs, Cerdanya, Conflent und Rosselló fielen in den folgenden Jahrhunderten – wie auch die im Süden – unter die Herrschaft der dominierenden Grafschaft Barcelona und teilten mit ihnen acht Jahrhunderte lang die gemeinsame Geschichte Kataloniens.

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    In den fränkischen Grenzmarken bildeten sich entlang der östlichen Pyrenäen gegen Ende des 8. Jahrhunderts die Katalanischen Grafschaften. Sie wurden Bestandteil der Spanischen Mark gegen die Mauren. Die Grafschaften nördlich des Gebirgszugs, Cerdanya, Conflent und Rosselló fielen in den folgenden Jahrhunderten – wie auch die im Süden – unter die Herrschaft der dominierenden Grafschaft Barcelona und teilten mit ihnen acht Jahrhunderte lang die gemeinsame Geschichte Kataloniens.

     
    Perpignan: der Palast der Könige von Mallorca (Palau dels Reis de Mallorca) aus dem 13. Jahrhundert

    Unterbrochen wurde die Gemeinschaft zwischen 1276 und 1344, als die nordkatalanischen Grafschaften Bestandteil des Königreichs Mallorca wurden. Der in Montpellier geborene Jakob II. von Mallorca hatte von seinem Vater Jakob I. von Aragón die Balearen, die Grafschaften Cerdanya und Rosselló sowie die Herrschaft Montpellier als ein souveränes Königreich geerbt. Davon zeugt in Perpignan noch heute der Palast der Könige von Mallorca (Palau dels Reis de Mallorca) aus dem 13. Jahrhundert. Mit seinem Erbe geriet Jakob allerdings in einen Gegensatz zu seinen älteren Bruder, König Peter III. von Aragón, der die Aufteilung des väterlichen Besitzes nicht akzeptierte. Jakob konnte sich nicht lange gegen seinen Bruder behaupten und musste bereits 1279 in Perpignan seine Unabhängigkeit aufgeben. 1283 verbündete sich Jakob mit Frankreich gegen Peter. Er scheiterte jedoch 1285 und musste die Eroberung Nordkataloniens und Mallorcas durch Peter hinnehmen. Erst 1295 konnte Jakobs Sohn Sancho wieder nach Mallorca zurückkehren. Aber auch dessen Nachfolger, Jakob III. von Mallorca, war mit Ansprüchen Aragóns konfrontiert. 1342 beschuldigte ihn Peter IV. von Aragón der Konspiration mit Feinden Aragóns. Jakob wurde schuldig gesprochen und sein Besitz aberkannt. Noch im selben Jahr landeten aragonesische Truppen auf Mallorca und schlugen Jakobs Truppen, 1344 fielen auch das Rosselló und die Cerdanya.

    Durch weitere dynastische Verbindungen sowie Eroberungen wurde der Staatenbund zwischen Katalonien und Aragón im Hoch- und Spätmittelalter zur führenden Macht des westlichen Mittelmeerraumes. Ihr wirtschaftliches und kulturelles Zentrum war das Fürstentum Katalonien, dessen Handelsflotte den westlichen Mittelmeerraum beherrschte.

    Im 17. Jahrhundert gewann eine separatistische Bewegung in Rosselló und Cerdanya an Popularität. Der Botschafter von Perpinyà schickte einen Brief an den König von Spanien, Philipp IV. und bat um Unabhängigkeit vom Fürstentum Katalonien.[1] Er erklärte, dass die nördlichen Grafschaften souveräne Regionen sein und ihre Steuern verwalten sollten. 1627 lehnte das Fürstentum Katalonien diese separatistischen Bemühungen ab, und es kam nicht zu einer Sezession.[2]

     
    Aufteilung Kataloniens im Pyrenäenfrieden

    Während des Französisch-Spanischen Kriegs (1635–1659) betrieb der leitende spanische Minister Olivares eine Politik, die auf eine stärkere Zentralisierung Spaniens unter Einschränkung der althergebrachten Selbstverwaltungsrechte auch Kataloniens zielte. Der hohe Steuerdruck und die Wirtschaftskrise aufgrund der vielen Kriege führten 1640 zum offenen Aufstand der katalanischen Provinzen gegen die Zentralregierung in Madrid. Es kam zum „Aufstand der Schnitter“. Der spanische Vizekönig in Barcelona wurde getötet und eine Ständeversammlung erklärte die Abspaltung von Kastilien. Sie proklamierte Ludwig XIII. von Frankreich zum Souverän in Katalonien.

     
    Okzitanischsprachiges Hinweisschild

    Im weiteren Verlauf des Krieges blieben die Franzosen siegreich über die Spanier und am 7. November 1659 wurde der Kriegszustand zwischen beiden Staaten mit dem Pyrenäenfrieden beendet. Damit saßen die Katalanen zwischen den Stühlen, und über ihre Köpfe hinweg trat Spanien die beiden nördlich der Pyrenäen gelegenen Grafschaften Rosselló und die nördliche Cerdanya an Frankreich ab. Katalonien wurde zweigeteilt und die Geschichte Nordkataloniens mündet in die Geschichte Frankreichs.

    Lluís Baldó: Aclamación pía y iusta dedicada a la S.C. y real magestad del Rey Don Felipe Tercero... por el doctor Lvys Baldo burgués honrado, sindico y embaxador de la fidelissima villa de Perpiñán. 1627. Jerónimo Margarit: Memorial o discurso hecho en favor del Principado de Cathaluña contra la pretencion de la villa de Perpiñan y de los condados de Rossellon y Cerdaña que quieren desunirse del dicho principado. Barcelona 1627.
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