Castello di Torrechiara

Das Castello di Torrechiara ist eine restaurierte Höhenburg aus dem 15. Jahrhundert, die gleichzeitig mittelalterliche Teile und Teile aus der Renaissance enthält. Sie liegt auf dem Gipfel eines felsigen Hügels über dem Eingang zum Parmatal neben der kleinen Siedlung Torrechiara, einem Ortsteil von Langhirano in der italienischen Region Emilia-Romagna.

Die mächtige Verteidigungsanlage und zugleich das elegante Liebesnest für den Bauherrn Pier Maria II. de’ Rossi und seine Geliebte Bianca Pellegrini gilt als eine der bemerkenswertesten, dramatischsten und besterhaltenen Burgen in Italien. Seit 1911 gilt sie als italienisches Nationaldenkmal und ist Teil des Kreises der Associazione dei Castelli del Ducato di Parma, Piacenza e Pontremoli.

Seit Dezember 2014 verwaltet sie das Kulturministerium im Rahmen des regionalen Museumsverbundes der Emilia-Romagna.

Das Castello di Torrechiara ist eine restaurierte Höhenburg aus dem 15. Jahrhundert, die gleichzeitig mittelalterliche Teile und Teile aus der Renaissance enthält. Sie liegt auf dem Gipfel eines felsigen Hügels über dem Eingang zum Parmatal neben der kleinen Siedlung Torrechiara, einem Ortsteil von Langhirano in der italienischen Region Emilia-Romagna.

Die mächtige Verteidigungsanlage und zugleich das elegante Liebesnest für den Bauherrn Pier Maria II. de’ Rossi und seine Geliebte Bianca Pellegrini gilt als eine der bemerkenswertesten, dramatischsten und besterhaltenen Burgen in Italien. Seit 1911 gilt sie als italienisches Nationaldenkmal und ist Teil des Kreises der Associazione dei Castelli del Ducato di Parma, Piacenza e Pontremoli.

Seit Dezember 2014 verwaltet sie das Kulturministerium im Rahmen des regionalen Museumsverbundes der Emilia-Romagna.

Die ursprüngliche Burg

Die ursprüngliche Festung „Torchiara“ wurde im Mittelalter erbaut. Das erste Zeugnis ihrer Existenz stammt von 1259, als der Podestat von Parma über ihren Abriss nachdachte, da sie mehrmals von Rebellen als Zuflucht und Ausgangspunkt für Angriffe auf die Stadt genutzt wurde.[1]

Einige Jahre später ließ die Familie Scorza in den Ruinen ein Festes Haus errichten, das 1293 auf Geheiß des Podestaten Marco Giustiniani angegriffen und zerstört wurde, um eine Beleidigung zu rächen, die Egidiolo Scorza dem Sohn eines gewissen Carretto zugefügt hatte.[2] 1297 verfügte die Stadt Parma, dass dort keine Verteidigungsanlage mehr aufgebaut werden dürfte.[3]

Dennoch empfing 1308 Gilio Scorza in Torrechiara die Lupis und die Rossis, die auf Veranlassung von Giberto III. da Correggio aus Parma verjagt worden waren. Er ließ die Burg wieder aufbauen und die Rebellen machten sie zu ihrer Operationsbasis für die Einnahme der Festung von Giarola, die zum Kloster des Heiligen Paulus in Parma gehörte. Giberto III. reagierte sofort. Zuerst griff er die Burg von Giarola an und zerstörte sie, danach zog er zum Castello di Torrechiara, das er unter Belagerung nahm, und schließlich erreichte er eine Übereinkunft mit Rolandino Scorza, dem Sohn von Giglio.[4] 1313 verbündeten sich Cabrietto Scorza, der Bruder von Rolandino, und Guglielmo de’ Rossi, griffen die Festung von Torrechiara an und zerstörten sie.[5]

Die Burg der Rossis  Pier Maria II de' Rossi und Bianca Pellegrini, abgebildet von Benedetto Bembo in der Lünette der Camera d’Oro

Im Mai 1448 ließ Pier Maria II. de’ Rossi mit dem Bau der großen Burg beginnen,[6] die in den Ruinen der alten Festung entstand,[7] wobei er sich persönlich in die Konstruktion der Verteidigungsanlage einbrachte.[8] Dank ihrer außergewöhnlich guten Sichtbarkeit von der gesamten Talschaft aus muss die neue, potente Festung als Teil des ehrgeizigen, territorialen Umstrukturierungsprojektes der Herrschaftsgebiete der Rossis, die sich über etwa ein Fünftel der gesamten Provinz Parma erstreckten, die herausragende Rolle der Familie in der Gegend demonstriert haben.[9] Die dramatische Burg von dank des dreifachen Mauerrings und der vier massiven Ecktürme entschiedenem Verteidigungscharakter[10] entstand auch als elegante, abgeschiedene Wohnstatt, wo der Graf seine Geliebte Bianca Pellegrini aus Arluno treffen konnte.[7] Daher wandte sich Pier Maria II. an die bedeutendsten Künstler der Gegend zur Dekoration der Innenräume, darunter auch Benedetto Bembo, der die Camera d’Oro mit Fresken in gotischem Stil versah.[11] Die Bauarbeiten wurden 1460 abgeschlossen.[12]

1464 vermachte der Graf die Burg testamentarisch Ottaviano,[13] der, obwohl er formal der Sohn von Bianca und ihrem Gatten Melchiorre Arluno war, tatsächlich sehr wahrscheinlich eher der uneheliche Sohn von Pier Maria II. war.[14] Aber Ottaviano starb vor dem Grafen, also erhielt die Güter, die er hätte bekommen sollen, der Haupterbe Guido.[13]

 Wappen der Rossis.

Der katastrophale Krieg der Rossis, der Anfang 1482 begann, durchkreuzte die Pläne von Pier Maria II., der am 1. September desselben Jahres im Castello di Torrechiara verstarb.[15] Nach der Erbteilung fiel die Festung an Guido, aber er konnte sie nur wenige Monate behalten: Nach dem Castello di Felino ergab sich auch das Castello di Torrechiara, das Gian Giacomo Trivulzio im Mai 1483 unter Belagerung gestellt hatte, den mailändischen Truppen, sobald die Nachricht von der Flucht Rossis eintraf, zuerst nach Genua[16] und dann nach Venedig. Die bedeutendsten Burgen der Rossis in Felino, Torrechiara und San Secondo wurden an einen minderjährigen Sohn von Ludovico il Moro verlehnt; dieser verwaltete sie für seinen Sohn. Das Kind starb wenige Jahre später.[17]

Nach der Eroberung durch des Herzogtums Mailand durch Frankreich 1499 wechselte das Castello di Torrechiara mehrmals seinen Besitzer. König Ludwig XII. investierte Troilo I. de’ Rossi, den Sohn von Giovanni de’ Rossi, in die Burgen von San Secondo, Felino und Torrechiara, aber der Graf konnte nur erstere in Besitz nehmen. Sein Vetter Filippo Maria de’ Rossi, der Sohn von Guido, konnte in der Tat auf die Unterstützung einiger Bewohner der beiden anderen Lehen zählen, die sich der Übernahme durch Troilo widersetzten. Aus diesem Grunde begab sich Gian Giacomo Trivulzio im September nach Felino und Torrechiara und befahl als königlicher Leutnant den Bewohnern, die Burgen an den rechtmäßigen Besitzer zu übergeben. Aber im Oktober verlehnte der König trotz der Proteste Troilos Torrechiara und Felino an Marschall Pietro II. di Rohan Gié.[18] Im Jahr darauf nahm Filippo Maria, der verbündete der Venezianer und von Ludovico il Moro, mit Leichtigkeit die beiden Burgen ein,[19] als sich letzterer wieder in den Besitz von Mailand brachte, und profitierte von der Abwesenheit des Marschalls.[20] Die spätere Rückkehr der Franzosen drängte Filippo Maria zur Flucht nach Mantua. Ludwig XII. verlehnte die Burgen von Felino und Torrechiara erneut an Pietro II. di Rohan Gié,[21] der sie 1502 für 15.000 Scudi an den Markgrafen Galeazzo Pallavicino aus Busseto verkaufte.[22]

1512 plante Filippo Maria, die Burgen von Felino, Torrechiara und Basilicanova zurückzuerobern, war aber gezwungen, diesen Plan aufzugeben,[23] und 1522 verzichtete er endgültig auf alle Ansprüche.[24]

Von den Sforzas di Santa Fiora zur staatlichen Liegenschaft  Wappen der Sforzas di Santa Fiora

1545 stimmte die Gräfin von Santa Fiora, Costanza Farnese, der Heirat zwischen ihrem Sohn Sforza I. Sforza und der Markgräfin Luisa Pallavicino zu; zur Mitgift letzterer zählten unter anderem auch die Lehen von Torrechiara[25] und Felino.[26]

1551, im Krieg um Parma, in dem der Herzog von Parma, Ottavio Farnese, unterstützt vom König von Frankreich, Heinrich II., und der Papst Julius III. gegenüberstanden, ausgelöst durch den Gouverneur von Mailand, Ferrante I. Gonzaga, der mit dem Kaiser des Heiligen Römischen Reiches, Karl V., verbündet war, eroberte Gonzaga die beiden Burgen der Sforzas[27] und schlug sein Lager in der Nähe von Badia di Santa Maria della Neve auf. Wenig später griffen die herzoglichen Truppen von Ottavio, dem Vetter Sforzas, das Castello di Torrechiara erfolgreich an, das vom kaiserlichen Kapitän Ascanio Comneno belegt war.[7]

 Ravellinturm 1976 (Foto von Paolo Monti)

In den folgenden Jahren ließ Sforza I. Sforza einige Umbauten an der Burg durchführen, um den Wohncharakter der Festung hervorzuheben: Er ließ die beiden großen Panoramaloggien zum Parmatal hin bauen, die Umfassungsmauer der Siedlung stutzen und den dritten Mauerring der Festung abreißen, wobei die Bollwerke in Obsthaine und hängende Gärten umgestaltet wurden.[7] Der Graf und vor allen Dingen sein Sohn Francesco beauftragten darüber hinaus einige bedeutende Künstler, darunter Cesare Baglioni, mit der Freskendekoration der Innenräume.[28]

1707 erbte der Vetter Federico III. Sforza, der Herzog von Onano, der ab 1673 seinen Nachnamen mit dem seiner Gattin Livia Cesarini verbunden hatte, den Titel des Grafen von Santa Fiora; er war der Gründungsvater der Familie Sforza Cesarini.[29]

 Die Burg von Süden 1976. (Foto von Paolo Monti)

1821 heiratete der Herzog Marino Torlonia die Prinzessin Anna Sforza Cesarini,[30] die das Castello di Torrechiara als Mitgift in die Ehe mitbrachte.[31]

1909 verkauften die Herzöge die Burg an Pietro Cacciaguerra, der sämtliche Möbel ausräumen ließ.[32] 1911 wurde die Burg zum Nationalmonument erklärt[33] und im folgenden Jahr kaufte die Liegenschaftsverwaltung des Königreichs Italien die leere Burg und machte sie für die Öffentlichkeit zugänglich.[32]

Das Erdbeben vom 23. Dezember 2008 verursachte zahlreiche Schäden an der Burg, insbesondere an der Außenmauer des Torre di San Nicomede und an den Zinnen. Einige Räume wurden sofort geschlossen und 2009 leitete man strukturelle Reparaturarbeiten an dem Gebäude ein. Später wurde das Oratorio di San Nicomede im Erdgeschoss umgebaut, wo man den Dachboden rekonstruierte, der Anfang des 19. Jahrhunderts eingestürzt war. Im ersten Obergeschoss schuf man wieder die original restaurierte Sala della Sera am Ende der Reihe der Säle der Morgenröte, des Mittags und der (Abend)vesper. Die Räume wurden 2014 wieder für Besucher geöffnet.[34]

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